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Eine Gruppe Menschen steht zwischen gepackten Koffern. Ein kleiner Junge an der Hand eines Mannes schaut zurück in die Kamera.

Migration und Menschenhandel

Weltweit sind mehr als 120 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Etwa 280 Millionen Menschen leben als Migrant*innen fernab ihrer Heimatländer. Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns für die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten ein und bekämpfen Menschenhandel.

Ob in der Ukraine, in Syrien oder Uganda: Wir helfen Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und kämpfen für die Rechte von Migrant*innen von Südostasien bis Mittelamerika. Die Begriffe Flucht und Migration werden umgangssprachlich oft synonym verwendet oder verwechselt. Dabei gibt es einige begriffliche und auch rechtliche Unterschiede: 

KURZ ERKLÄRT:

Migration ist ein uraltes Phänomen, das seit jeher Teil der Menschheitsgeschichte ist. Sie bezeichnet jede Situation, in der Menschen ihre Heimat für einen längeren Zeitraum verlassen. Die Gründe dafür sind vielfältig und umfassen die Suche nach Arbeit und Bildung, die Hoffnung auf ein besseres Leben oder auch die Flucht vor Perspektivlosigkeit und Armut im Herkunftsland. Migration findet nicht nur in eine Richtung statt. Während einige Migrant*innen dauerhaft in einem anderen Land bleiben, kehren andere wieder in ihre Heimat zurück.  Die größten Migrationsbewegungen finden oft innerhalb einer Region statt, wie zum Beispiel die Migration aus Süd- und Mittelamerika in die USA oder die Arbeitsmigration aus Nepal nach Indien.   

Flucht ist eine Form der Migration, bei der Menschen vor bewaffneten Konflikten oder Verfolgung fliehen. Nach der Genfer Flüchtlingskonvention sind Flüchtlinge Menschen, die “aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen [...] Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung” ihr Heimatland verlassen und eine internationale Grenze überqueren. Flucht ist also nie freiwillig. Weltweit sind mehr als 120 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Mit 69 Prozent lebt der weitaus größte Teil aller Flüchtlinge in den Nachbarstaaten der Herkunftsländer.     

Von den 120 Millionen Menschen auf der Flucht sind 68,3 Millionen Menschen – also mehr als die Hälfte - sogenannte Binnenvertriebene. Sie überschreiten keine internationale Grenze, sondern fliehen vor Gewalt und Verfolgung innerhalb ihres eigenen Herkunftslandes. Binnenvertriebene machen den größten Teil der Menschen auf der Flucht aus. Ihre Unterstützung ist jedoch oft sehr begrenzt, da sie sich nicht auf die Rechte der Genfer Flüchtlingskonvention berufen können. Besonders viele Binnenvertriebene gibt es im Sudan und in Syrien.    

Warum Menschen fliehen: Zahlen & Fakten  

Noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung wie heute. In den vergangenen zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl von knapp 60 Millionen im Jahr 2014 auf über 120 Millionen im Jahr 2024. Neben Krieg und Verfolgung treiben auch extreme Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Und auch die Auswirkungen des Klimawandels wie zunehmende Wetterextreme und steigende Meeresspiegel könnten laut Weltbank bis 2050 zu mehr als 216 Millionen sogenannten Klimaflüchtlingen führen. Schon heute hat der Klimawandel gravierende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen vieler Menschen - vor allem im Globalen Süden. Er steht in direktem Zusammenhang mit Armut und Hunger. 

Wie sich AWO International für Geflüchtete weltweit einsetzt

Neben der unmittelbaren Unterstützung von Geflüchteten durch die Verteilung von Lebensmitteln oder Hygienepaketen setzen wir uns auch langfristig für die Rechte von Geflüchteten ein und unterstützen sie dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern. Hier ein paar Beispiele, wie wir Geflüchtete und Binnenvertriebene weltweit unterstützen: 

Migration: Chancen und Herausforderungen 

Migration kann eine Chance sein, bringt aber auch viele Herausforderungen mit sich. Durch Rücküberweisungen kann Migration positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Herkunftslandes und die Lebensqualität der Familienangehörigen haben. Gleichzeitig kann sie soziale Ungleichheiten in den Herkunftsgemeinschaften verstärken und neue Abhängigkeitsverhältnisse schaffen. Zudem ist die rechtliche und soziale Situation von Migrant*innen oft prekär. Migrationsprozesse finden häufig in rechtsfreien Räumen statt, in denen es wenig Schutz vor Menschenhandel, Gewalt und sexueller Ausbeutung gibt.   

AWO International hat den gesamten Migrationszyklus im Blick: Es geht um potenzielle Migrant*innen, die sich aufgrund fehlender Entwicklungsperspektiven im eigenen Land und zunehmend auch bedingt durch den Klimawandel auf den Weg in andere Regionen machen. Es geht um Menschen, die sich bereits im Migrationsprozess befinden und um ihre zurückbleibenden Familienangehörigen. Es geht aber auch um rückkehrende Migrant*innen, deren Integration in ihre Herkunftsgesellschaften von vielfältigen Herausforderungen geprägt ist.   

Wie wir uns für sichere Migration einsetzen 

Unsere Projekte decken - je nach regionaler Migrationsdynamik - verschiedene Phasen des Migrationszyklus ab. In Süd- und Südostasien fördern wir sichere Arbeitsmigration und die Bekämpfung von Menschenhandel im Kontext der Migration in die Golfstaaten, aber auch innerhalb der Region. In Mittelamerika bestimmen vor allem Flucht- und Migrationsbewegungen in Richtung Mexiko und USA unsere Arbeit. Uganda ist im Gegensatz zu den anderen Regionen ein Zielland für Geflüchtete. Ähnlich wie bei der AWO in Deutschland steht die Integration von Geflüchteten im Mittelpunkt der Arbeit unserer Partnerorganisationen. 

 “Im Idealfall wird Migration als Triple-Win-Situation betrachtet. Damit ist gemeint, dass sie sowohl für die migrierenden Menschen als auch für die Herkunfts- und Aufnahmeländer Vorteile bringt.”

Neben der konkreten Unterstützung von geflüchteten Familien, Arbeitsmigrant*innen oder Binnenvertriebenen setzen wir uns auch auf politischer Ebene für die Rechte von Migrant*innen und Geflüchteten ein. Unsere Partnerorganisationen tragen beispielsweise durch Lobbyarbeit auf nationaler und kommunaler Ebene dazu bei, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verändern und die Situation von Arbeitsmigrant*innen und ihren Familien in zu verbessern." International realisieren sie ihre Lobby- und Netzwerkarbeit z.B. im Rahmen des Globalen Forums für Migration der Vereinten Nationen. 

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