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MittelamerikaGuatemalaHonduras

Solidarische Familien und sichere Migration in Honduras und Guatemala

Jede Stunde fliehen 8 Honduraner*innen aus dem Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Im Jahr 2022 wurden mehr als 30.000 Menschen aus den USA nach Honduras abgeschoben. Unsere langjährige Partnerorganisation OCDIH versucht die negativen Auswirkungen der Migration in Honduras durch Aufklärung über Menschenrechte und sichere Migrationsrouten zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit der Organisation ACOMUMSAM im Norden Guatemalas bieten solidarische Familien den Menschen, die sich auf diese gefährliche Reise begeben, Zuflucht.

ca. 30 Jugendliche beim Teamfoto
Einweihung des Podcasts "Voces Juveniles" (Jugendstimmen) des Jugendnetzwerks von Nueva Arcadia, Copán, Honduras.

Honduras ist eines der ärmsten Länder des amerikanischen Kontinents. In den letzten Jahren litt die Bevölkerung unter politischen Krisen (Putsch 2009), Naturkatastrophen (Hurrikane Eta und Iota 2020) und einer Zunahme extremer Gewalt. Hinzu kamen die Folgen der Corona-Pandemie, die wirtschaftliche Schäden von über 1,9 Milliarden Euro und den Verlust von 500.000 Arbeitsplätzen verursachte. In diesem Szenario der Ausweglosigkeit und Verzweiflung ist Migration ein Kampf ums Überleben. Dies spiegelt sich in den bekannten "Migrantenkarawanen" der Jahre 2018 und 2020 wider, bei denen sich Honduraner*innen, darunter viele Frauen und Kinder, in Gruppen von 2.000 bis 6.000 Personen gemeinsam auf den Weg in die USA machten.

Seit 2022 ist die Zahl der Migrant*innen aus Südamerika und der Karibik um 300 Prozent gegenüber den Vorjahren gestiegen. Viele der Migrant*innen sind minderjährig. Sie wählen Migrationsrouten, die unter anderem durch die Gemeinden Nueva Arcadia, Cortés und Copán in Honduras und verschiedene Gemeinden im Norden Guatemalas, wie zum Beispiel im Departamento Petén, führen.

EIN PROJEKT MIT GESCHLECHTSSPEZIFISCHEM SCHWERPUNKT

Die NRO OCDIH (Organismo Cristiano de Desarrollo Integral de Honduras) besteht seit 27 Jahren und beschäftigt sich seit 2016 mit Migrationsfragen. Unser aktuelles gemeinsames Projekt zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen von Migration und geschlechtsspezifischer Gewalt in fünf Gemeinden in Honduras und drei in Guatemala zu reduzieren.
In diesen Regionen nimmt die Migration von Jugendlichen mit geringen Ressourcen und Einkommensmöglichkeiten sowie von Frauen, die unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden, zu. Deshalb versucht unser Projektpartner, die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen von Jugendlichen und erwachsenen Frauen, die von Migration bedroht sind, zu verbessern und ihnen Alternativen aufzuzeigen. Das Projekt fördert auch die Aufklärung über ihre Rechte, damit diejenigen, die sich zur Migration entschließen, dies mit möglichst geringem Risiko und auf der Grundlage des erworbenen Wissens tun können.

 

VERANKERUNG IN DER GEMEINSCHAFT UND INTEGRATION

In Honduras konzentriert sich das Projekt auf die Arbeit in den Herkunftsgemeinden mit Männern und Frauen, die von Migration bedroht sind oder zurückgekehrt sind. OCDIH begleitet die Stärkung und den Aufbau von Migrationskomitees, Jugendnetzwerken, Frauennetzwerken und Selbsthilfegruppen. Diese geförderten sozialen Strukturen sind die Hauptakteure für Wissenstransfer, Beratung, psychosoziale Unterstützung, Sensibilisierung für Migrationsfragen und Achtung der Frauenrechte. Das Projekt umfasst die Organisation von Lernzirkeln, Runden Tischen und interaktiven Bildungsveranstaltungen auf Gemeinde- und Stadtebene sowie die Berichterstattung über das Thema in den Medien. Um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, fördert das Projekt auch die wirtschaftliche Entwicklung durch Berufsausbildung und Unternehmertum sowie die Förderung der Bürgerbeteiligung zur Stärkung der Frauen.

 

SOLIDARISCHE FAMILIEN IN GUATEMALA

In Guatemala werden Migrant*innen auf der Durchreise dank der Zusammenarbeit mit ACOMUMSAM (Asociación Comunitaria Multisectorial de Monitoreo en Salud y Apoyo al Migrante) im Bezirk Petén im Norden Guatemalas unterstützt. ACOMUMSAM, das von OCDIH betreut wird, begleitet 35 Familien, die Migrant*innen auf der Durchreise Unterstützung, Unterkunft, Verpflegung und gemeinschaftliche Gesundheitsvorsorge bieten. Die Route durch den Petén ist eine der meistgenutzten Migrationsrouten in Zentralamerika. Mit Hilfe von OCDIH und ACOMUMSAM finden sie einen Ort, an dem sie sich ausruhen und neue Kräfte sammeln können. Hier erhalten sie Informationen über sichere Migrationsrouten, bevor sie ihre Reise nach Mexiko oder in die USA fortsetzen.

Projektinfo

Projekt Verteidigung der Rechte von Menschen, die vom Migrationszyklus betroffen sind, und Stärkung der Rolle der Frauen in fünf Gemeinden im Nordwesten von Honduras und drei in Petén, Guatemala.
Ort/Region HONDURAS Copán und Cortes Stadtbezirk Nva. Arcadia, San Nicolás, Florida, Potrerillos und San Antonio. GUATEMALA Petén Stadtbezirk La Libertad Petén, Sayaxche und Las Cruces Pe
Partner Organismo Cristiano de Desarrollo Integral de Honduras (OCDIH) und ACOMUMSAM (Asociación Comunitaria Multisectorial de Monitoreo en Salud y Apoyo al Migrante)
Zielgruppe 9180 Personen - Personen, die vom Migrationsphänomen betroffen sind: migrationsgefährdete Jugendliche, Männer und Frauen in der Transitmigration, Rückkehrer*innen und/oder ihre Familien. - Mitglieder von Selbsthilfegruppe
Aktivitäten

- Förderung der sicheren Migration in den Herkunftsgemeinden.
- Stärkung von Migrationskomitees und Selbsthilfegruppen, um die negativen Auswirkungen der Migration zu bewältigen und ihnen entgegenzuwirken.
- Gesundheitsversorgung, Beratung und Schutz vor Verletzungen der Rechte von Migranten
- Schaffung von wirtschaftlichen Alternativen für die von Migration bedrohte Bevölkerung
- Gendersensible Aufklärung über Rechte, um Gewalt gegen Frauen zu reduzieren.

Laufzeit 2022-2024
Budget 510.000€
Förderer BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
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