Etwa 70 Prozent aller Haushalte in der Provinz Sudurpashchim, im westlichsten Teil Nepals, sind von der (saisonalen) Arbeitsmigration nach Indien betroffen. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie verloren die meisten der Arbeitsmigrant*innen allerdings ihre Jobs. Unmittelbar nachdem die Bus- und Bahnverbindungen in Indien wieder in Betrieb genommen wurden, traten täglich mehrere tausend Migrant*innen die Rückkehr zurück in ihre Dörfer an. Doch vor einer Rückkehr in die Heimatdörfer war ein Aufenthalt in Quarantäne erforderlich.
Entlang der offenen grünen Grenze gibt es nur wenige offizielle Grenzübergänge und/oder Gesundheitseinrichtungen. Öffentliche Gebäude wie beispielsweise Schulen, wurden in Quarantänezentren umfunktioniert. Allerdings mangelt es in diesen an Betten, Toiletten, Mundnasenschutzmasken, Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung. Auch räumlich sind die Zentren zu klein, um die Massen an rückkehrenden Migrant*innen aufzunehmen. Zudem besteht ein Mangel an kommunalen Handwascheinrichtungen. Neben dem Risiko einer Infektion mit Covid-19 sind die Menschen in den Quarantänen und den Dörfern zusätzlich einem Risiko einer Ansteckung des Denguefiebers und anderen Erkrankungen während der Monsunzeit ausgesetzt.
So hilft AWO International

Unser Team ist mit der nepalesischen Partnerorganisation "Nepal Environment & Education Development Society" (NEEDS) vor Ort, um vier Gemeinden in Sudurpashchim im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung verteilen wir Schutzausrüstung und -material für das Personal von Quarantäne- und Gesundheitseinrichtungen, Grenzübergängen und von zwei Migrationsinformationszentren - vor allem Desinfektionsmittel, Schutzmasken und –handschuhe sowie Seife. Ankommende Migrant*innen erhalten an den formellen und informellen Grenzübergängen jeweils einen Mundschutz und können ihre Hände waschen und desinfizieren. Daneben errichten wir insgesamt 50 Händewaschstationen in Quarantäneeinrichtungen und öffentlichen Plätzen in den Gemeinden und statten die Quarantänestationen zusätzlich mit Moskitonetzen aus.
Aufklärungsarbeit als wichtiger Bestandteil des Projektes

Um die rückkehrenden Migrant*innen und Bewohner*innen der Gemeinden auf die Gefahren einer Ansteckung mit Covid-19 aufmerksam zu machen, mobilisiert das Projekt lokale Zeitungen und Radiosender mit großer Reichweite. So können Botschaften zu verbesserten Hygienepraktiken und weiteren präventiven Maßnahmen eine möglichst große Anzahl an Menschen erreichen. Prakash Chandra Madai, der Programm-Manager von unserem Partner NEEDS, blickt positiv in die Zukunft: „Nothilfe zu leisten ist wegen des Übertragungsrisikos nicht einfach. Doch gelang es unserem Team, die Materialien sicher an vier Gemeinden in den Distrikten Kanchanpur und Doti zu übergeben. So legen wir hier einen Baustein für den Kampf gegen Covid-19.“
Projektinfo
Projekt | Nothilfe und Vorbereitung auf Covid-19 und monsunbedingte Krankheiten für zurückkehrende nepalesische Migrant*innen und Aufnahmegemeinschaften in den Distrikten Doti und Kanchanpur, Provinz Sudurpaschim, Nepal |
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Ort/Region | Sudurpashchim Provinz, Doti und Kanchanpur Distrikt |
Partner | Nepal Environment & Education Development Society (NEEDS Nepal) |
Zielgruppe | 18.281 Personen |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 2020 |
Budget | 17.900 Euro |
Förderer | ADH |