Das Rotlichtviertel Bowbazaar zieht vor allem Kunden mit geringem Einkommen an. Das Geld, das die Frauen für ihre „Dienstleistungen“ erhalten, reicht somit kaum zum Überleben. Sichere Hygienepraktiken und Möglichkeiten zur Gesundheitsfürsorge existieren kaum und erhöhen das Krankheitsrisiko. Frauen werden von Männern oft unterdrückt und finanziell ausgebeutet. Häufig kommt es zu sexuellen Übergriffen.
So arbeiten wir im Rotlichtviertel Bowbazaar
Unsere indische Partnerorganisation SKHM verfügt über sehr gute Arbeitskontakte im Viertel. Bereits über viele Jahre arbeitet SKHM in Bowbazaar und konnte das Vertrauen der Bewohner*innen gewinnen. Ein wesentlicher Bestandteil des gemeinsamen Projektes ist Aufklärungsarbeit. So werden bis Ende 2022 1.800 Informationsbroschüren entwickelt und im Viertel verteilt. Damit sollen die Bewohner*innen Informationen zu sicheren Hygienepraktiken sowie staatlichen und nichtstaatlichen Gesundheits-, Pflege- und Schutzdienstleistungen erhalten. Das Projekt bildet außerdem eine Kerngruppe von zehn Frauen und fünf Männern, die mit lokalen Clubs und führenden Personen der Gemeinde zusammenarbeiten sollen, um Fragen im Zusammenhang mit den Rechten älterer Mitbürger*innen, Verstößen gegen die Menschenwürde und sonstige Gemeindeanliegen zu erörtern. In dem sogenannten „Safe Space“, ein sicherer Rückzugsraum für Frauen, werden im Laufe des Projektes insgesamt 36 Gesundheits-Check-up-Camps durchgeführt. In dem „Safe Space“ werden außerdem Beratungsgespräche angeboten.
Jeweils eine Frauen- und eine Männer-Kollektive
Innerhalb des Viertels werden zwei Kollektive von jeweils 50 Frauen und 30 Männern gebildet. Durch regelmäßige Treffen zwischen der Männer- und Frauenkollektive werden Spannungen und Konflikte innerhalb des Projektgebietes offen und gleichberechtigt diskutiert. Zusätzlich entwickeln die Mitglieder gemeinsam Pläne zur Gründung von Kleinstunternehmen. Ebenso werden in der Gruppe Ideen zur Vorbeugung von sexueller Gewalt erörtert. Weiter dienen die Kollektiven als Anlaufstationen für andere Bewohner*innen des Viertels. Das positive Bild, welches durch diese direkte und gewaltfreie Kommunikation der Kollektiven entsteht, soll als Vorbild für andere Mitglieder der Gemeinde dienen. So fördert das Projekt gegenseitige Toleranz und wird Gewalt gegenüber Frauen nachhaltig reduzieren.
Selbsthilfegruppen als zusätzliche Unterstützung
Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist der Aufbau von insgesamt sechs Selbsthilfegruppen von Überlebenden des Menschenhandels und sexueller Ausbeutung in dem Distrikt 24 Parganas North. Diese Selbsthilfegruppen befassen sich primär mit finanzieller Inklusion, sozialer Stärkung und dem Schutz ihrer Mitglieder und anderer Überlebenden von Gewalt in der Gemeinde.
Projektinfo
Projekt | Neue Perspektiven für Bewohner*innen im Rotlichtviertel Bowbazaar |
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Ort/Region | Bezirk Bowbazaar, Kolkata, Westbengalen, Indien |
Partner | South Kolkata Hamari Muskan (SKHM) |
Zielgruppe | Frauen und Männer, die in und im Umfeld der Prostitution leben, arbeiten oder von anderen Einkünften aus dem Umfeld leben. |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 2023 - 2025 |
Budget | 150.000€ |
Förderer | BMZ Sozialstrukturförderung |