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SüdostasienPhilippinen

Rechte von Hausangestellten in Migration stärken

Etwa 10 Prozent der philippinischen Bevölkerung leben und arbeiten als Migrant*innen im Ausland. Armut und fehlende Einkommensmöglichkeiten sind die Hauptgründe dafür. Viele Frauen arbeiten als Haushaltshilfen, wo sie oft Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt sind. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Center for Migrant Advocacy setzen wir uns für ihren Schutz und ihre Rechte ein.

Das Team von CMA bei einer Fallkonferenz. (Foto: AWO International)
Das Team von CMA bei einer Fallkonferenz. (Foto: AWO International)

Unter den etwa 10 Millionen philippinischen Arbeitsmigrant*innen, die ihre Heimat für eine bessere Zukunft und ein Einkommen verlassen haben, ist eines der häufigsten Berufsfelder das der Hausangestellten. Besonders für Frauen ohne höhere Bildungsabschlüsse bietet es eine Chance für einen ausreichenden Lebensunterhalt für sich und ihre Familie.

Die Risiken für die Hausangestellte sind jedoch besonders hoch: Die Arbeit in Privathaushalten ist größtenteils unreguliert und macht sie schutzlos vor physischem und sexuellem Missbrauch und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen. Die Grenze zwischen Arbeitsmigration und Menschenhandel ist hier fließend. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Menschen, die migrieren, ausreichend informiert sind und über ihre Rechte Bescheid wissen. Denn nur wer über den legalen Migrationsprozess informiert ist, kann illegale Rekrutierer und Menschenhandel frühzeitig identifizieren und melden. Auch der Zugriff auf die Beratungs- und Hilfsangebote der Regierung muss erleichtert werden.

Um die Situation von Migrierenden zu verbessern, setzen wir mit unserer Partnerorganisation auch mehreren Ebenen an. Viele Maßnahmen richten sich direkt an die Gemeinden: Die Einwohner werden über die Realitäten und Prozesse der Arbeitsmigration aufgeklärt und lokale Beratungsstellen werden befähigt, Rechtshilfe und Beratung für Arbeitssuchende, Arbeitsmigrant*innen und deren Familien zu leisten.

Auf nationaler und internationaler Ebene verleiht das Projekt migrierten Hausangestellten durch Lobbyarbeit eine Stimme, sodass ihre Probleme und Bedürfnisse gehört und angegangen werden. Nationale Richtlinien, Gesetze und Regulierungen für den Schutz von Hausangestellten in Migration und ihren Familien sollen gestärkt und implementiert werden. Internationale Plattformen sollen auf die Problematik aufmerksam werden und reagieren.

Das Projekt wird von unserer Partnerorganisation Center for Migrant Advocacy (CMA) durchgeführt, die 2002 von philippinischen Migrant*innen, sowie Rechtsexperten für Migration und Menschenhandel gegründet wurde. CMA setzt sich für die Verbesserung der ökonomischen, sozialen und politischen Konditionen für philippinische Migrant*innen ein. Ihr Einsatz reicht von politischer Interessensvertretung und Networking, über Recherche und Vermittlung von Informationen, bis zu Kapazitätsaufbau und Direkthilfe. Das Ziel unseres Projekts mit CMA ist eine Reduzierung der Gefahr vor Ausbeutung und Misshandlung für migrierte Hausangestellte. Mit einer nationalen Reichweite erstreckt sich das Projekt über die Regionen Luzon, Visayas und Mindanao.

Projektinfo

Projekt Aufbau von starken Gemeinschaften für Migrant*innen und ihre Familien
Ort/Region Philippinen
Partner Center for Migrant Advocacy (CMA)
Zielgruppe Selbsthilfe-Organisationen von und für Migrant*innen, Graswurzelgruppen, Beamt*innen
Aktivitäten
  • Sicherstellen, dass Programme und Dienstleistungen für Wanderarbeitnehmer*innen und ihre Familien ordnungsgemäß umgesetzt werden - insbesondere Richtlinien zur sicheren Migration, zum Schutz zurückgelassener Familien, zu Wiedereingliederungsprogrammen für zurückkehrende Migrant*innen 
  • Stärkung und Erweiterung des Advocacy-Netzwerks der Organisation CMA
  • Stärkung und Implementierung nationaler Richtlinien 
Laufzeit 2021-2023
Budget 72.500 Euro p.a.
Förderer BMZ

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