Nothilfeprojekt in Czernowitz (Ukraine)

Am 5. März ist Erich Fenninger, Geschäftsführer unseres Kooperationspartners Volkshilfe Österreich, in Czernowitz angekommen und konnte dringend benötigte Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Schlafsäcke und Medikamente an die ukrainische Partnerorganisation Narodna Dopomoha Ukraine (NDU) übergeben. Narodna Dopomoha ist mit 18 Hauptamtlichen und doppelt so vielen Ehrenamtlichen im Einsatz. Lebensmittel, Hygieneartikel, Medizin, Schlafsäcke und Isomatten wurden ausgeladen, sortiert und verteilt. Ein Teil der Hilfsgüter wird in den eigenen Nothilfe-Quartieren verteilt, der Rest wird in Kooperation mit der Stadtverwaltung über ukrainische Hilfsorganisationen im Land weiter transportiert - auch in die umkämpften Gebiete im Osten. Unser lokaler Partner NDU hat in Czernowitz außerdem einen „Welcome Point“ eingerichtet, wo Binnenvertriebene Wasser, warme Mahlzeiten und Dinge des täglichen Bedarfs erhalten. Von dort aus vermittelten die Mitarbeiter*innen und Freiwilligen von NDU bereits Notunterkünfte für über 500 Binnenflüchtlinge und führten psychosoziale Beratungsgespräche mit über 100 Menschen durch. Erich Fenninger, Geschäftsführer unseres Kooperationspartners Volkshilfe Österreich, machte sich in Czernowitz selbst ein Bild von der Lage und berichtet im Anschluss:
"Hunderte Menschen haben spontan eine Kette gebildet und beim Entladen geholfen. Dieser Zusammenhalt und Einsatz der Zivilgesellschaft ist überwältigend. Man sieht, unsere Hilfe kommt direkt bei den Menschen an. Die nächsten Transporte mit Lebensmitteln und Medizinprodukten sind bereits in Planung und demnächst auf dem Weg."
Nothilfe Projekte in Rumänien

In Kooperation mit unserem Schweizer Netzwerkpartner Solidar Suisse und zwei rumänischen NGOs wurden zwei Nothilfe Projekte in den Bereichen Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten entwickelt. Die zwei lokalen Partnerorganisationen, LOGS in Timisoara im Westen von Rumänien und Migrant Integration Center Brașov im Zentrum des Landes, arbeiten schon lange im Migrationsbereich. Aktuell unterstützen sie geflüchtete Ukrainer*innen mit Beratung, Verpflegung, Unterkünften und erster Hilfe. LOGS ist es innerhalb von wenigen Tagen gelungen zusammen mit den lokalen Behörden von Timisoara ein Willkommenszentrum für ankommende Ukrainer*innen zu organisieren. Da Rumänien zwar zu Europa jedoch nicht zum Schengenraum gehört, gilt Timisoara eher als Durchgangsstation der Geflüchteten, sodass sich an der Grenze zu Ungarn täglich kilometerlanger Staus bilden. Auch dort setzt LOGS an und fährt regelmäßig zum Grenzort Nădlac, um die wartenden Menschen mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Die zweite Partnerorganisation Migrant Integration Center Brașov befindet sich im Zentrum von Rumänien. Dort wurde in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und dem Sozialdienst ebenfalls innerhalb von wenigen Tagen ein Zentrum für ankommende Ukrainer*innen eröffnet. Tagsüber können sich Geflüchtete hier registrieren, aufwärmen, ausruhen, verpflegen und verarzten lassen oder über Nacht bleiben, wenn sie noch keine Unterkunft gefunden haben. Neben Unterbringungen sowie Informations- und Beratungsangeboten werden Geflüchtete aus der Ukraine in den beiden Projekten mit Bargeld bzw. Gutscheinen unterstützt, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.
Ukraine-Nothilfe durch AWO Gliederungen

In ganz Deutschland zeigen sich AWO-Gliederungen solidarisch mit den Betroffenen und organisieren Spendenaktionen, Nothilfe Projekte oder Unterkünfte für Geflüchtete. Neben den Projekten mit unseren Partnerorganisationen vor Ort, unterstützt AWO International verschiedene AWO Verbände bei Nothilfe Interventionen an der ukrainischen Grenze sowie bei Hilfstransporten in die Ukraine.
Gemeinsam mit dem AWO Bezirksverband Oberbayern unterstützt AWO International zudem die ukrainische NGO „Walnut House“ in Lwiw, die aktuell 150 Personen in Notunterkünften sozialpädagogisch betreut und mit Mahlzeiten versorgt. Außerdem kümmert sich „Walnut House“ um 85 Waisenkinder aus Donezk, in der Ostukraine, die in einem Internat in Lwiw untergebracht wurden. Darüber hinaus versorgt „Walnut House“ täglich ca. 1.000 Geflüchtete auf der Durchreise am Hbf von Lwiw mit Essen und Getränken. Der AWO Bezirksverband Oberbayern bereitet aktuell bedarfsgerechte Hilfstransporte vor, die an der polnisch-ukrainischen Grenze an die NGO übergeben und nach Lwiw weitertransportiert werden sollen.
Weitere AWO Verbände organisierten Nothilfe-Interventionen an der ukrainischen Grenze sowie Hilfsgütertransporte in die Ukraine (z.B. Nahrungsmittel- und Hygiene Pakete, Feldküche, etc.) und wurden dabei von AWO International unterstützt.