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18. Februar 2025 News

Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine: Die Hilfe hat sich verändert

Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ versorgen weiter Millionen Menschen – psychosoziale Unterstützung wird dabei immer wichtiger

Drei Jahre nach Beginn der großflächigen Ausweitung des Krieges in der Ukraine bleibt die humanitäre Lage kritisch. Für 2025 rechnet die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) mit mehr als 12,7 Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden. Die Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ haben ihre Unterstützung kontinuierlich an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst und können gezielte Hilfe leisten. „Im Laufe der Zeit sind viele Bedarfe klarer oder haben sich verändert“, sagt Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“. Dabei wird zunehmend deutlich: Der zermürbende Konflikt zerstört nicht nur Häuser, sondern auch die Seelen der Menschen. „Der Bedarf an psychosozialer Unterstützung ist enorm gestiegen und macht mittlerweile 13 Prozent der Hilfe aus. Das ist verhältnismäßig viel, aber gemessen am immensen Bedarf immer noch zu wenig“, so Rüther.

Auf dem Bild sind Kinder zu sehen, die zusammen an einem Tisch sitzen und eine Lernaufgabe erledigen.
Psychosoziale Unterstützung wird immer wichtiger – besonders für Kinder, die unter Traumata und Unsicherheit leiden.

Nicht alle Folgen des Krieges sind sofort sichtbar

Flucht, Hunger und Angst prägen seit nunmehr drei Jahren den Alltag vieler Familien in der Ukraine. Mit dramatischen Folgen für die psychische Gesundheit der betroffenen Menschen: 63 Prozent der Haushalte berichten von Stress und Belastungen aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und Traumata. Kinder sind besonders gefährdet – 1,5 Millionen Mädchen und Jungen sehen sich einem erhöhten Risiko für posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychische Probleme ausgesetzt. Organisationen aus dem Bündnis leisten vielfältige Hilfe für traumatisierte Kinder und Erwachsene. Dies geschieht u.a. durch Einzel- und Gruppen-Therapiesitzungen sowie mobile Teams für psychologische Unterstützung. Sogenannte „Helplines“ bieten zudem telefonische Unterstützung während eines Luftalarms oder Bombardements.

Allein im vergangenen Jahr hat beispielsweise Malteser International, gemeinsam mit einem lokalen Partnernetzwerk, mehr als 40.000 Menschen psychosozial betreut. Dazu gehörten unter anderem (Trauma-)Therapiegespräche, Familienberatungen, psychologische Begleitung in Kitas und Schulen, Awareness-Veranstaltungen, Kunsttherapien und das Bereitstellen mehrere Spielmobile.

Unterstützung seit dem ersten Tag - Hilfe muss weitergehen

„Aktion Deutschland Hilft“ unterstützt die Menschen aus der Ukraine vom ersten Tag an: im Land selbst, auf allen Stationen der Flucht und in den Ländern, in denen sie Schutz suchen. Seit 2022 konnte unser Bündnis 285,6 Millionen Euro an Spenden für die Nothilfe in der Ukraine sammeln. Und das Geld wird dringend gebraucht. So haben Hilfsorganisationen aus dem Bündnis und deren lokale Partner 240 Hilfsprojekte gestartet, mehr als 60 laufen aktuell. Gut die Hälfte der Projekte wurde direkt in der Ukraine umgesetzt. Die Bündnisorganisationen sind darüber hinaus in mehr als zehn Ländern im Einsatz, um die fliehenden Menschen bestmöglich zu unterstützen.

Während der ersten Wochen und Monate nach Eskalation des Krieges stand vor allem die Nothilfe für viele Millionen Geflüchtete innerhalb und außerhalb der Ukraine im Fokus. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind seit Februar 2022 fast sieben Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, weitere rund 3,5 Millionen sind innerhalb des Landes ohne feste Bleibe. Im Laufe des Konflikts haben sich die Bedarfe und damit auch die Hilfen stetig verändert: von Hilfsgüter-Lieferungen wie Nahrungsmitteln und Hygienepaketen, Brennöfen und Heizmaterial während der kalten Jahreszeit, über medizinische Versorgung Verwundeter bis hin zu psychosozialer Unterstützung für Kinder und Erwachsene. „Nach wie vor sind alle Komponenten der Hilfe überlebenswichtig“, sagt Maria Rüther. „Denn die Not der Menschen in der Ukraine wird mit jedem Tag, den die Kampfhandlungen andauern, unerträglicher. Deshalb ist die Unterstützung auch im vierten Kriegsjahr unerlässlich.“ 

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Ein Mann und eine Frau stehen in einem Klassenraum vor einer Gruppe Kinder, die an einem Tisch sitzt. Jedes Kind hat einen Laptop vor sich. Der Mann und die Frau tragen Westen mit dem Aufdruck: "AWO Emergency Response, Aktion Deutschland Hilft".
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Nothilfe Ukraine

Vor dem Hintergrund des andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben bereits Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Laut den Vereinten Nationen sind rund 18 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bereits seit Februar 2022 ist AWO International zusammen mit lokalen Partnerorganisationen in der Nothilfe und im Wiederaufbau vor Ort aktiv.

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