„Der Hilfsbedarf ist nach wie vor unendlich groß“, betont Manuela Roßbach, Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“. „Wir brauchen weiterhin Spenden für die Winterhilfe in derUkraine, denn beispielsweise Baumaterial zur Reparatur kriegsbeschädigter Häuser ist extrem teuer!“ Bei der Winterhilfe geht es um Leben und Tod. „Wenn zum Beispiel in einem Krankenhaus ein Notstromaggregat ausfällt, können Patienten sterben“, sagt Hannah Egger, Projektreferentin bei „Aktion Deutschland Hilft“, „und ohne kleine Öfen in den Wohnhäusern drohen den Menschen Erfrierungen.“
„Die Menschen wollen nur Frieden, Ruhe und Wärme“
„Aktion Deutschland Hilft“ sprach mit der Mutter dreier Kinder, die in der stark kriegszerstörten Stadt Irpin lebt: „Wir würden so gerne ein normales Weihnachten feiern, aber wir können keine Sekunde vergessen, dass unfassbar viele Menschen in diesem Krieg sterben und unsere Soldaten uns draußen in der Kälte Tag und Nacht beschützen“, beschreibt Marija Kulkova ihre Gefühlslage. „Wir fühlen uns nie sicher, denn es gibt fast täglich Luftalarm.“ Immerhin hat die kriegszerstörte Wohnung der Familie neue Fenster und Türen erhalten. Ermöglicht hat das ein Projekt unserer Bündnisorganisation AWO International in Kooperation mit der ukrainischen Hilfsorganisation NDU. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe“, sagt die 38-Jährige. Wohlig warm ist es dennoch nicht: „Strom und Heizung haben wir sehr wenig, wegen der Angriffe auf die Infrastruktur.“ Das Thermometer zeigt in vielen Häusern in der winterlichen Ukraine derzeit 13 bis 14 Grad. „Die Menschen möchten nur Frieden, Ruhe und Wärme“, weiß NDU-Projektkoordinator Eugene Lelet. Während er spricht, sind durch das Telefon Lautsprecherdurchsagen zu hören, die die Bewohner von Irpin auffordern, sich in Luftschutzkellern in Sicherheit zu bringen. Erst am Morgen hatte es einen russischen Raketenangriff gegeben. „Zum Feiern ist hier niemandem zumute, die Atmosphäre ist deprimierend und depressiv. Die Kinder bekommen kleine Geschenke, es sind ja Kinder. Wir sitzen ein bisschen zusammen, hoffen, dass keine Raketen einschlagen, und das war’s.“ Einkaufszentren seien teilweise zerbombt, „denn die Russen haben auf alles geschossen, einfach so“. Und in den offenen Läden kaufe man im Dunkeln ein, wenn der Strom mal wieder ausfalle.
Große Spendenbereitschaft hält an
Die Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ unterstützen die Menschen in der Ukraine mit vielfältigen Maßnahmen. Helfer:innen verteilen Decken und dicke Winterbekleidung, warme Mahlzeiten, Öfen, Heizgeräte, feste Brennstoffe und Generatoren. In Suppenküchen und beheizten Wärmepunkten finden die Bürger wohltuende Anlaufstellen. Dank der Spendengelder können die Hilfsorganisationen Wohnhäuser, Schulen, Kindergärten, Sammelunterkünfte und Gemeinschaftsräume winterfest machen: Kriegsbeschädigte Gebäude wurden und werden renoviert, Dächer ausgebessert, Türen und Fenster eingesetzt und Heizungen repariert. „All das war und ist nur möglich dank der anhaltend großen Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland. Trotz Inflation und Preissteigerungen in vielen Lebensbereichen haben die Bürger hierzulande die Not der vielen Kinder, Frauen und Männer in der Ukraine nicht vergessen“, sagt Manuela Roßbach. „Wir hoffen, dass diese zutiefst beeindruckende Anteilnahme weiterhin anhält, damit wir auch im neuen Jahr möglichst vielen Betroffenen dieses grausamen Krieges helfen können.“
AWO International ist Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ (ADH), dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen. Gemeinsam mit ADH bitten wir dringend um Spenden für die Menschen in der Ukraine