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15. März 2023 Pressemitteilung

Syrien: Leben ohne humanitäre Hilfe auch nach zwölf Jahren undenkbar

Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ macht auf große Not in Syrien aufmerksam

In Syrien ist auch zwölf Jahre nach Kriegsbeginn ein Leben ohne humanitäre Hilfe undenkbar: Mehr als 20 Millionen Kinder, Frauen und Männer erleiden Flucht, Gewalt und Hunger. Im Nordwesten hat das Erdbeben die Lage nochmals verschärft.

„Helferinnen und Helfer sind seit über einem Jahrzehnt im Nothilfeeinsatz. Die Versorgung der Menschen mit dem Grundlegendsten ist zum Dauerzustand geworden. Wir wünschen uns für die Menschen in Syrien eine Perspektive für ein würdiges Leben. So darf es nicht weitergehen“, sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“.

Flüchtlinge im Erdbebengebiet: „Einmal mehr ihre Heimat verloren“

„Vor zwölf Jahren hätte ich nicht gedacht, dass wir uns heute noch immer primär mit humanitärer Hilfe in Syrien beschäftigen müssen, wie etwa der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Zugang zu gesundheitlicher Versorgung. Leider ist das nach wie vor der Fall“, sagt Mirna Abboud. Die Syrien-Landesdirektorin der Bündnisorganisationen Help – Hilfe zur Selbsthilfe ergänzt: „Hinzu kommt die Wirtschaftskrise mit all ihren Konsequenzen. Und aktuell auch noch das Erdbeben: Die Menschen, die ohnehin schon in prekärer Situation leben und unter dem Krieg leiden müssen, sind nun auch noch obdachlos. Sie haben einmal mehr ihre Heimat verloren.“

Nothilfe in erster Minute nach dem Beben

Da viele Organisationen des Bündnisses seit vielen Jahren in Syrien Nothilfe leisten, waren sie nach dem Beben in erster Minute zur Stelle. Helferinnen und Helfer konnten Langzeit-Projekte auf die dringend notwendige akute Erdbebenhilfe umstellen. Die Zahl der Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung im Norden Syriens durch Luftangriffe und Bombardierungen erhöht sich nun nochmals durch das Erdbeben. Handicap International etwa leistet in Syrien Hilfe: So werden viele Menschen eine langfristige Rehabilitation benötigen, um ihre Mobilität nach Verletzungen wie Quetschungen, Amputationen oder Rückenmarksschäden wiederzuerlangen. Wie Handicap International leisten auch einige Bündnisorganisationen psychosoziale Hilfe für zahlreiche Menschen, die nach dem Beben unter Schock stehen oder unter dem Verlust ihrer Kinder, Frauen oder Männer leiden.

Die Lage bleibt auch abseits des Erdbebens dramatisch

Auch abseits des Erdbebengebietes bleibt die Lage dramatisch. Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ haben seit Beginn des Krieges Nothilfe in über 200 Projekten in Syrien sowie für Flüchtlinge in vielen Nachbarländen und auch in Deutschland geleistet. Aktuell sind Helferinnen und Helfer in 13 Projekten im Land aktiv und leisten zusätzlich Nothilfe für Betroffene des Erdbebens. Im Nordosten Syriens führt Help – Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltige Landwirtschaftsprojekte durch. Ziel: Die Menschen sollen auch in Zukunft trotz der Folgen des Klimawandels ihr Land bewirtschaften und ihre Familien mit Lebensmitteln versorgen bzw. auch vom Verkauf der Waren leben können. Malteser International betreibt und unterstützt vor Ort Krankenhäuser, Basisgesundheitszentren und mobile medizinische Teams, während World Vision geflüchteten Kindern in Kinderzentren Schutz und Bildungsmöglichkeiten bietet. Darüber hinaus versorgen Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ in zahlreichen Lagern Inlandsvertriebene und Geflüchtete mit wichtigen Hilfsgütern, darunter insbesondere Hygieneartikel, um der Verbreitung von Krankheiten wie Corona und Cholera entgegenzuwirken. „Ich hoffe, wir können die Welt auf die Menschen in Not aufmerksam machen. Wir müssen dafür sorgen, dass man sich wieder an Syrien erinnert. Jede Spende ist sehr hilfreich“, betont Mirna Abboud.

Mehr über die Hilfe der verschiedenen Bündnisorganisationen erfahren Sie hier. Einen Überblick über die Projekte von AWO International im Rahmen der Nothilfe nach den Erdbeben finden Sie hier.

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