Schnelle Hilfe in der Türkei und in Syrien
Das Erdbeben 2023 zählt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der Region. Gemeinsam mit unseren syrischen und türkischen Partnerorganisationen haben wir lebenswichtige Soforthilfe geleistet und arbeiten auch weiterhin am Wiederaufbau der öffentlichen Infrastruktur. Besonders geflüchtete Familien, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen sind stark gefährdet – viele leben in notdürftigen Zelten, während die Temperaturen im Winter auf unter null Grad sinken.
So helfen wir vor Ort
AWO International unterstützt die Menschen vor Ort zum Beispiel durch:
- Bargeldhilfen, um dringend benötigte Güter kaufen zu können
- Winterfeste Unterkünfte, damit Familien geschützt sind
- Psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Betroffene und Kinder
- Wiederaufbau von Infrastruktur, um langfristige Hilfe zu leisten
Aktuelle Projekte
Verbesserung der Lebens- und Gesundheitsbedingungen in Syrien
Gemeinsam mit lokalen Partnern verbessern wir die medizinische Versorgung und Infrastruktur für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Syrien. In Al-Shaba nördlich von Aleppo haben wir ein Krankenhaus erweitert und einen solarbetriebenen Brunnen gebaut. Angesichts der angespannten Sicherheitslage steht nun die Nothilfe in zwei Flüchtlingslagern im Nordosten Syriens im Vordergrund. Dort wird eine weitere Klinik ausgebaut und mit Medikamenten versorgt. Außerdem werden sauberes Trinkwasser und sanitäre Anlagen für die Binnenflüchtlinge bereitgestellt. Viele Menschen sind in die Region geflohen und benötigen dringend Unterstützung.
Erdbebenhilfe für Menschen mit Behinderung
Gemeinsam mit der syrischen Organisation Mousawat unterstützen wir Menschen mit Behinderungen und ihre Familien in den Erdbebengebieten um Aleppo und im Nordwesten Syriens. Das Projekt bietet akute Nothilfe durch Hilfsgüter, Notunterkünfte und Mobilitätshilfen sowie Rehabilitationsmaßnahmen wie Physiotherapie und psychosoziale Betreuung. Darüber hinaus werden nachhaltige Einkommensmöglichkeiten geschaffen, um langfristig die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Betroffenen zu fördern.
Wiederaufbau und Unterstützung für Kinder in Syrien
Gemeinsam mit der Partnerorganisation Syrian Association for Relief and Development (kurz: SARD) sind wir seit Sommer 2023 im Bereich Wiederaufbau in Nordsyrien aktiv. Betroffene Familien erhalten beispielsweise Bargeldhilfen für den Wiederaufbau ihrer Häuser. Außerdem hilft SARD bei der Reparatur von zerstörten Gemeindezentren. Neben dem Wiederaufbau bieten wir psychosoziale Unterstützung für Kinder und ihre Familien an und führen Schulungen zu Kinderrechten durch.
Unterstützung für Kleinunternehmer*innen und Infrastruktur-Projekte in der Türkei
Gemeinsam mit SARD sind wir auch in der Türkei aktiv. Dort konzentrieren wir uns auf den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur und die Wiederherstellung von Wohnraum. Beispielsweise machen wir 145 durch das Erdbeben beschädigte Häuser wetterfest, zum Beispiel durch den Einbau von Türen und Fenstern oder die Reparatur von Dächern. Zudem unterstützen wir Kleinunternehmer*innen dabei, sich wieder eine sichere Einkommensgrundlage aufzubauen.

Wir waren das erste Team, das das kurdische Stadtviertel in Aleppo "Sheikh Maqsoud" erreichte, und wir blieben das einzige Team, das dort regelmäßig Lebensmittel- und Hygienepakete verteilt. Obwohl seit dem Erdbeben einige Zeit vergangen ist, stellen wir fest, dass die Menschen dort immer noch Hilfe benötigen, sei es in Form von Nahrung, Hygieneartikeln oder psychologischer Unterstützung.
Taha Khalil - Direktor des Hiro Center for Dialogue and Rehabilitation, Aleppo/ Syrien
Abgeschlossene Projekte
Nothilfe und Wiederaufbau in Aleppo
Gemeinsam mit dem Hiro-Zentrum für Dialog und Rehabilitation verteilten wir von Februar 2023 bis Dezember 2024 regelmäßig Lebensmittel- und Hygienepakete in Sheikh Maksud, einem Stadtteil von Aleppo. Darüber hinaus unterstützten wir Reparaturarbeiten an zerstörten Häusern, damit die betroffenen Familien im Winter ein warmes Zuhause haben, und installierten Solarlampen als Straßenbeleuchtung für mehr Sicherheit auf den Straßen. Zudem wurde ein durchs Erdbeben zerstörter Stadtpark wieder instandgesetzt, damit die Menschen wieder einen öffentlichen Treffpunkt haben.
Unterstützung für Frauen und Kinder
Unsere syrische Partnerorganisation Sawaedna ist eine Fraueninitiative, die viel Erfahrung im Bereich der humanitären Hilfe hat. Sawaedna hat unmittelbar nach dem Erdbeben mit der Verteilung von Hilfsgütern begonnen. In der ersten Nothilfephase lag der Schwerpunkt auf der Verteilung von Nothilfepaketen, Matratzen und Decken in der Umgebung von Azaz und Afrin. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit Sawaedna psychosoziale Beratung und Kinderschutzkurse angeboten. Um die Menschen auf den Winter vorzubereiten, hat die Organisation zudem Winterkleidung und Heizmaterial an 950 Familien zu verteilen.
Solidaritätsaktion der AWO Bochum
Bereits im Februar 2023 konnten mithilfe des AWO Kreisverband Bochum 550 Hilfspakete in der stark vom Erdbeben betroffenen türkischen Stadt Adıyaman verteilt werden. Die Pakete reichten jeweils für eine Familie für einen Monat und enthielten beispielsweise Reis, Bulgur, Linsen, Konserven, Speiseöl und Nudeln.
Nothilfe im Südosten der Türkei
Zusammen mit dem Syrian Women Network haben wir nach dem Erdbeben lebensnotwendigen Hilfsgüter im Südosten der Türkei verteilt. Insgesamt unterstützten wir dort 610 Familien mit Lebensmittel- und Hygienepaketen.
Unterstützung für Roma-Familien
Unsere Partnerorganisation Zero Discrimination Association (ZDA), legte einen besonderen Fokus auf die von Diskriminierung betroffene Roma-Bevölkerung in den türkischen Erdbebengebieten. ZDA versorgte 6.900 Menschen mit Nothilfegütern wie Lebensmitteln, Zelten und Decken. Zudem erhielten 4.400 besonders gefährdete Roma Unterstützung in Form von Bargeld und Gutscheinen. Darüber hinaus ermöglichte die Organisation Betroffenen durch Beratungs- und Vermittlungsangebote Zugang zu humanitärer Hilfe und baute sanitäre Anlagen (Toiletten, Duschen und Waschräume) für Roma-Familien in Zeltlagern auf.
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