Der Zyklon traf insbesondere die Küstengebiete Bangladeschs und überschwemmte ganze Dörfer und Felder. Mehr als 2 Millionen Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. In Assasuni im Satkhira Distrikt im Südwesten des Landes arbeiten wir mit der bengalischen Partnerorganisation Gana Unnayan Kendra, kurz GUK. Hier verteilt unser Team Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für insgesamt 1.500 Familien.
"Mein gesamtes Hab und Gut wurde zersört"
Bei der Auswahl der Familien berücksichtigen wir insbesondere alleinstehende Frauen mit Kindern, ältere Personen sowie Menschen mit Behinderung. Halima Khatun ist 25 Jahre alt und hat drei Kinder. „Ich habe eine Gehbehinderung und kann nicht arbeiten. Auch mein Mann verlor seine Arbeit als Tagelöhner. Der Zyklon zerstörte meine Hütte, und ich habe keine Essensreserven mehr. Die Lebensmittelpakete und die Hygieneartikel von AWO und GUK sind eine große Unterstützung für uns“, berichtet Halima.
Auch Rojena Khatun, eine weitere Begünstigte des Projektes, erzählt:
Wir haben keine Arbeit, der Zyklon hat unser gesamtes Hab und Gut zerstört. Die Felder sind zerstört, Fische wurden weggeschwemmt. Meine zwei Kinder hungern. Wir verbringen jeden Tag in Ungewissheit.
Neben der Verteilung der Lebensmittel und Hygieneartikel betreiben wir vor Ort Aufklärungsarbeit zur Prävention einer Ansteckung mit Covid-19. In dieser Doppelkrise ist es besonders wichtig, dass die Bewohner Abstandsregeln einhalten und gute Hygienepraktiken anwenden.
Hilfslieferungen mit dem Boot
Die Mitarbeiter*innen von GUK geraten bei den Hilfsmaßnahmen dabei selbst an ihre Grenzen. Denn die Menschen sind den Gezeiten völlig ausgesetzt, da die meisten Dämme durch den Zyklon zerstört wurden.
Wir mussten oft Boote einsetzen, um die Familien zu erreichen. Dabei gilt es, den Zeitpunkt der Verteilung der Hilfsgüter mit der Gezeitenphase genau abzustimmen. Familien, die weiter entfernt wohnen, können die Verteilungspunkte während der Flut nicht selbst erreichen.
Der hohe Salzgehalt des Wassers zerstörte zusätzlich die Fruchtbarkeit der Böden. „Es ist im Moment schwer zu sagen, ob die Bewohner in der nächsten Zeit hier wieder Nahrungsmittelgetreide anbauen können.“, berichten die Team-Mitglieder.