Die Welle der Explosion glich einem Erdbeben. Am Morgen des 4. August explodierte im Hafen von Beirut ein Lagerhaus, die Erschütterung war bis nach Zypern zu spüren und glich einem Erdbeben der Stärke 3,5 auf der Richterskala. Mindestens 135 Menschen starben und mehr als 5.000 Menschen sind verletzt. Zudem gelten weiterhin hunderte Menschen als vermisst. Tausende private und öffentliche Gebäude wurden zerstört – dies führt nach offiziellen Angaben zu 300.000 Obdachlosen.
Inmitten der Pandemie
Diese Explosion ereignete sich, während das Land mit einer zweiten Welle von COVID-19-Ausbrüchen konfrontiert ist. Das ohnehin überlastete Gesundheitssystem ist nicht in der Lage, die Opfer beider Katastrophen aufzunehmen. Zusätzlich wurden vier Krankenhäuser in der Nähe des Explosionsortes zerstört. Das Infektionsrisiko erhöht sich rapide, da geltende Hygiene- und Schutzmaßnahmen in Notunterkünften und bei Aufräumarbeiten nicht eingehalten werden können. Die Unterbringung stellt eine große Herausforderung dar, weil größere Freiflächen im städtischen Raum fehlen. Eine Regierungs- und Wirtschaftskrise erschweren die Humanitäre Hilfe enorm.
AWO International leistet Nothilfe
Gemeinsam mit unseren Partnern Volkshilfe Österreich und der libanesischen Organisation Mousawat, mit denen wir auch ein Inklusionsprojekt mit mobiler Klinik im Bekaa-Tal für syrische Geflüchtete und notleidende einheimische Familien umsetzen, sondieren wir mögliche Nothilfemaßnahmen. Vor Ort ist ein „Needs-Assessment“ angelaufen, bei dem konkrete Bedarfe erhoben werden.
Es ist angedacht mobile Gesundheitsleistungen anzubieten und dadurch auch die überfüllten Krankenhäuser zu entlasten. Unser lokaler Partner Mousawat hat eigene Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen sowie Pflegekräfte und Erfahrungen mit mobilen Teams. Ein besonderer Fokus soll auf Menschen mit Behinderung liegen, die ihre Häuser und damit auch Hilfsgeräte verloren haben. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Renovierung von Häusern, psychosoziale Betreuung von Betroffenen sowie die Verteilung von Hygienepaketen zur COVID-19 Prävention und anderer Hilfsgüter sondiert.
Damit wir die Menschen im Libanon unterstützen können, bitten wir gemeinsam mit unserem Bündnis Aktion Deutschland Hilft um Spenden. Vielen Dank!
Hier können Sie online spenden (Stichwort "Nothilfe Libanon") oder per Überweisung an:
AWO International e.V.
IBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00
Bank für Sozialwirtschaft
Spendenstichwort: Nothilfe Libanon
Aktion Deutschland Hilft
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Bank für Sozialwirtschaft
Spendenstichwort: Beirut/Libanon