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SüdasienNepal

Wege aus der Unsicherheit

Unterstützung für Migrant*innen und ländliche Gemeinden im Westen Nepals

Viele Menschen im Westen Nepals migrieren auf der Suche nach Arbeit nach Indien – oft ohne ausreichende Informationen über Risiken und Rechte. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation NEEDS Nepal setzen wir uns für die Stärkung der Rechte von Migrant*innen, die Schaffung von Bleibeperspektiven und den Schutz vor Menschenhandel ein.

Auf dem Bild sind drei Menschen zu sehen, die vor einem Wagen stehen und zwei Ziegen mit einer Leine festhalten.
Unsere Partner in Nepal unterstützen Migrant*innen und Rückkehrer*innen – z.B. durch Ziegenzucht und Aufklärungsprogramme

Der Westen Nepals verzeichnet eine hohe Zahl von Arbeitsmigrant*innen, die nach Indien auswandern. Meist handelt es sich um gering qualifizierte Arbeitskräfte aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie Dalits und Janjati in ländlichen Regionen. Für viele ist die Migration die einzige Möglichkeit, ihre Familien finanziell zu unterstützen. Besonders Frauen sind auf diesen Migrationsrouten großen Gefahren ausgesetzt: Diskriminierung, Ausbeutung und Gewalt sind weit verbreitet. Zudem werden Migrant*innen aufgrund fehlender Informationen häufig Opfer von Menschenhändlern. 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat AWO International gemeinsam mit der nepalesischen Partnerorganisation National Environment and Equity Development Society (NEEDS Nepal) ein Projekt ins Leben gerufen. Seit 2015 arbeiten beide Organisationen daran, sichere Migrationsprozesse zu fördern und Bleibeperspektiven zu schaffen. 

Aufklärung und Schutz entlang der Migrationsrouten 

Ein zentrales Element des Projekts ist die Aufklärungsarbeit. Entlang von drei wichtigen Transitstrecken zwischen Nepal und Indien bieten Migrationsinformationszentren wertvolle Unterstützung: Potenzielle Migrant*innen sowie Rückkehrer*innen erhalten hier wichtige Informationen zu sicheren Migrationswegen. Auch an Schulen werden Schüler*innen über migrationsrelevante Themen aufgeklärt. 

Früher waren wir schüchtern und sprachen nicht mit anderen Menschen über wichtige Dinge wie die Migration nach Indien. Unsere Männer teilten keine Infos über ihren Aufenthalt oder Arbeitsplatz in Indien. Das war gefährlich, weil wir nicht wussten, wo sie waren, wenn etwas passiert ist. Jetzt reden wir offen miteinander. In der Gruppe sind wir wie eine Familie, vertrauen uns und haben das gleiche Verständnis vom Sparen. Gemeinsam können wir unser Dorf verändern

Teilnehmerin im Women Empowerment Group

Medienkampagnen und kreative Sensibilisierung 

Zusätzlich werden Radiobeiträge ausgestrahlt, lokale Kampagnen organisiert und öffentliche Theaterstücke aufgeführt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Diese Maßnahmen sensibilisieren die Bevölkerung und tragen dazu bei, Risiken der Migration zu reduzieren. 

Neue Perspektiven im eigenen Land 

Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, Alternativen zur Migration aufzuzeigen. Durch Qualifizierungsschulungen – sowohl in der Landwirtschaft als auch in anderen Berufsfeldern – erhalten Migrant*innen und Rückkehrer*innen die Chance, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Allein im Jahr 2024 nahmen rund 280 Familien an diesen Schulungen teil. Darüber hinaus werden Klein- und Kleinstunternehmen gefördert. Wer von Ausbeutung oder Gewalt betroffen ist, kann zudem psychosoziale und rechtliche Unterstützung in Beratungsstellen in Anspruch nehmen. 

Mit diesem umfassenden Ansatz setzt sich AWO International gemeinsam mit NEEDS Nepal für eine sichere Migration und eine bessere Zukunftsperspektive für die Menschen in Nepal ein. 

Projektinfo

Ort/Region Doti und Kanchanpur, Westnepal
Partner National Environment and Equity Development Society (NEEDS)
Aktivitäten
  • Trainings und Orientierungsveranstaltungen im Kontext von sicherer Arbeitsmigration und Menschenhandel
  • Unterstützung für die Migrateninformationszentren (MIZ) 
  • Medienarbeit (Pressekonferenzen, Journalistenbesuche), Verteilung von Informationsmaterialien und Aussendung von Radioprogrammen 
  • Trainings für einkommensschaffende Maßnahmen, Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsplänen und Arbeitssuche / Betriebsgründung 
  • Psychosoziale- und Rechtsberatung sowie Trainings im Kontext von Stigmatisierung und Diskriminierung für Opfer und ihre Familien 
Laufzeit 01.01.2023 bis 31.12.2025
Budget 300.000€
Förderer Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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