Seit Tagen beobachtet AWO International gemeinsam mit dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft den Zyklon Amphan, der mit bis zu 269 Stundenkilometern heute Nachmittag die indische Stadt Kalkutta erreichte. Die Folge: heftiger Wind, starker Regen und meterhohe Flutwellen. Kalkutta liegt im indischen Bundesstaat Westbengalen und grenzt an Bangladesch. Millionen Menschen sind in Gefahr und müssen - trotz strikter Ausgangssperren und strenger Hygienerichtlinien - evakuiert werden.
Evakuierung unter Coronaauflagen kaum machbar
„Normalerweise werden vor so einem Super-Zyklon hunderte Menschen in Bussen und mit Lastwägen gemeinsam in großen öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Turnhallen evakuiert. Unter Einhaltung der Abstandsregeln ist das jetzt aber kaum umsetzbar“, erklärt Felix Neuhaus, Koordinator für humanitäre Hilfe bei AWO International. "Unsere Partner in Indien und Bangladesch befürchten zudem eine rasante Ausbreitung des Coronavirus durch die Evakuierungsmaßnahmen", fügt er hinzu.
"Die Wirbelsturm-Saison hat gerade erst begonnen"
Martina Purwins leitet unser Regionalbüro in Nepal uns steht in engem Kontakt mit unseren Partnerorganisationen in Indien und Bangladesch. "Für die Menschen in der Bengalen-Region sind Zyklone nichts neues, jedes Jahr werden sie mit heftigen Wirbelstürmen konfrontiert. Bei Amphan handelt es sich jedoch um einen Super-Zyklon, der in so einer Stärke zuletzt im Jahr 1999 gemessen wurde. Damals starben mehr als 10.000 Menschen an der indischen Ostküste. Unsere Partner sind deshalb in großer Sorge", berichtet sie.

AWO International bleibt in engem Austausch mit den Partnern vor Ort und beobachtet die Lage aufmerksam. Weitere Informationen finden Sie auch bei unserem Bündnis Aktion Deutschland Hilft.