Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ versorgen Millionen Menschen – Mehr Spenden dringend nötig
„So viele Ortschaften sind zerstört, viele Schulen und Krankenhäuser nicht mehr funktionsfähig. Es ist hart, das Maß an Leid und Zerstörung zu sehen“, schildert Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe-Abteilung von Malteser International, aktuelle Eindrücke von seiner Syrien-Reise. Zelte und Container sind das „Zuhause“ vieler Bewohner von Camps und Ruinenstädten. Überall fehlt es an lebensnotwendigen Dingen: sauberes Trinkwasser, Medikamente, funktionierende Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal. In Teilen des Landes halten allein Hilfsorganisationen die Gesundheitsversorgung notdürftig aufrecht. Die galoppierende Inflation treibt die Preise für Lebensmittel nach oben und erschwert die Versorgung der Menschen. Und Geflüchtete, die zurückkehren, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Dennoch: „Wir haben keinen Strom und kein Wasser – aber zum ersten Mal seit langem haben wir Hoffnung“, beschreibt Mirna Abboud, Landesdirektorin der Bündnisorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe, die Stimmung seit dem Machtwechsel im Dezember 2024. „Wir dürfen diese Hoffnung nicht enttäuschen. Um die erschütternde Not der Menschen in Syrien lindern zu können, sind wir dringend auf weitere Spenden angewiesen“, sagt Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“. „Notwendig wäre eine Ausweitung der Hilfe.“
Landwirtschaftliche Hilfen schaffen neue Perspektiven
Derzeit erreichen Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ in Syrien rund fünf Millionen Menschen in 33 Projekten – und leisten damit einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes. Landwirtschaftliche Schulungen und Hilfen für Kleinbäuer:innen geben den Menschen neue, längerfristige Perspektiven. Aber auch die Akutversorgung ist lebenswichtig. Helfer:innen geben in Gesundheitsstationen Medikamente aus und stehen Schwangeren bei der Entbindung bei. Sie verteilen Nahrungsmittel, Winterbekleidung, Hygieneartikel und lindern seelische Wunden mit Traumatherapien. Das Medikamentenhilfswerk action medeor liefert aktuell medizinisches Equipment nach Syrien: OP-Ausrüstung, Gipsverbände, Schmerzmittel, Antibiotika. AWO International unterstützt zwei Flüchtlingscamps im Nordosten von Syrien. Handicap International versorgt Verletzte mit Prothesen, Rollstühlen und Physiotherapien und klärt über die Gefahr von Minen und Blindgängern auf. Denn: Seit Kriegsbeginn 2011 wurden landesweit schätzungsweise mehr als eine Million Sprengkörper eingesetzt, vor allem in bewohnten Gebieten, warnt die Organisation.
86 Erdbeben-Projekte in der Türkei und in Syrien
Viele Bündnisorganisationen sind bereits seit Kriegsbeginn in Syrien und der Region aktiv. Nach dem gewaltigen Erdbeben vom Februar 2023 wurde die Hilfe massiv ausgeweitet: Die rund 20 Organisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ versorgten Millionen Menschen in der Türkei und in Syrien, die inmitten der Ruinen Essen, Wasser, medizinische Hilfe und ein Dach über dem Kopf brauchten. Die gewaltige Spendensumme von 83,4 Millionen Euro, die die Spender:innen dem Bündnis für die Erdbebenhilfe anvertrauten, machte diese lebensrettende Arbeit in 86 Projekten möglich.
Einen Überblick zu Projekten von AWO International in der Türkei und Syrien finden Sie hier