Massive Windböen, Erdrutsche, sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen: Der als Supertaifun bezeichnete Wirbelsturm Goni traf am 1. November auf den Philippinen auf Land und brachte große Zerstörung. Mindestens 20 Menschen starben, viele gelten als vermisst. „Da unzählige Strommasten umgestürzt wurden, ist der Informationsfluss stark beeinträchtigt. Mehrere Gemeinden sind durch die Trümmer zudem unerreichbar. Noch ist das ganze Ausmaß deshalb noch nicht bekannt“, erklärt Felix Neuhaus, Koordinator für Humanitäre Hilfe bei AWO International.
Vor allem in der der Provinz Albay, im Süden der Insel Luzon, wütete der Sturm. Hier wurden mindestens 300 Häuser durch einen massiven vulkanischen Schlammstrom verschüttet. Insgesamt sollen in der Region mindestens 10.000 Häuser entweder zerstört oder beschädigt worden sein. Das Landwirtschaftsministerium berichtet, dass 16.900 Hektar Land beschädigt sind. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Produktionsverluste auf 66.600 Tonnen Reis, Mais und hochwertige Feldfrüchte im Wert von 24 Millionen US-Dollar. Auch in Catanduanes, einer Inselprovinz im Osten der Philippinen, wurden rund 65 Prozent der Häuser aus leichten Materialien beschädigt oder zerstört. Etwa 10.000 kleine Häuser wurden entlang der Küstenlinie völlig unterspült, während etwa 3.000 größere Häuser beschädigt wurden. Auch die Elektrizitätsinfrastruktur der Provinz wurde zu 80 Prozent beschädigt. In Camarines Sur, einer Provinz im Südosten der Insel Luzon, wurden einige Gemeinden von der Wasserversorgung abgeschnitten und schätzungsweise mehr als 20.600 Häuser zerstört.
Dank Katastrophenfrühwarnsystemen konnten mehr als 450.000 Personen evakuiert werden. „Die Menschen wurden rechtzeitig evakuiert und in Sicherheit gebracht. Mehr als 360.000 Personen befinden sich immer noch in diesen Zentren, weil beispielsweise ihre Häuser zerstört oder der Zugang in ihre Gemeinden verschüttet ist. Dadurch sind sie nun zusätzlich einer erhöhten Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus ausgesetzt“, erklärt Felix Neuhaus.
AWO International ist in engem Austausch mit dem Regionalbüro in Manila und lokalen Organisationen, um das volle Ausmaß zu ermitteln und Notfallmaßnahmen einzuleiten.