Mit einem neuen Schiff und stärkerem zivilgesellschaftlichem Druck möchte SOS Humanity nun noch mehr Leben im Mittelmeer retten. Die Bilanz bestätigt, wie dringend notwendig die Einsätze im Mittelmeer sind: Mehr als 34.000 Menschen wurden bisher gerettet, an Bord versorgt und in sichere Häfen gebracht.
„Als SOS Humanity reagieren wir auf Notrufe, retten Menschen aus Seenot und leisten humanitäre Hilfe. Die 2021 mehr als 1.500 im zentralen Mittelmeer ertrunkenen Kinder, Frauen und Männer sind eine humanitäre Katastrophe und ein politischer Skandal. Deshalb ist unser neuer Name auch Mahnung und Appell an die Politik und die Bürgerinnen und Bürger Europas, das Sterben nicht hinzunehmen,“ erklärt SOS Humanity-Geschäftsführerin Maike Röttger in der Pressemitteilung zur Umbenennung.
DIE HUMANITY – EIN SCHNELLERES SCHIFF FÜR DIE RETTUNGSEINSÄTZE
SOS Humanity möchte bis Mitte 2022 ein neues und besonders schnelles Rettungsschiff im Mittelmeer in den Einsatz bringen. „Es gibt zu wenig Rettungsschiffe in dem riesigen Seegebiet, und vor allem: Es fehlt an schnelleren Schiffen“, erzählt Till Rummenhohl, Projektleiter für das neue Schiff von SOS Humanity im Interview. „Ein besonders dramatisches Seeunglück hat unsere Crew auf der Ocean Viking schmerzlich miterleben müssen: Rund 130 Menschen sind im April 2021 gestorben, weil die Ocean Viking – damals das einzige Rettungsschiff vor Ort – zehn Fahrstunden vom Seenotfall entfernt war. Wir wollen die zivile Seenotrettungsflotte optimal ergänzen mit der Humanity, die doppelt so schnell fährt wie die meisten anderen Rettungsschiffe. Wir können so hoffentlich mehr Menschen retten.“
MEHR POLITISCHE ARBEIT FÜR MEHR MENSCHLICHKEIT AUF DEM MITTELMEER
Neben dem neuen Schiff, möchte SOS Humanity in Zukunft auch die politische Arbeit an Land deutlich verstärken: „Seit Jahren bezeugen zivile Seenotrettungsorganisationen, wie mit der Finanzierung der libyschen Küstenwache durch die EU auf dem zentralen Mittelmeer geltendes Völkerrecht gebrochen wird“, sagt Geschäftsführerin Maike Röttger. „Als SOS Humanity werden wir diese Missstände klar und deutlich anprangern. Weil wir Menschenleben nicht nur auf See, sondern auch an Land retten müssen, werden wir politische Entscheidungsträger für die Einhaltung des Seerechts und der Menschenrechte in die Verantwortung nehmen.”
„Der Name SOS Humanity signalisiert, dass die Menschlichkeit auf dem Mittelmeer unterzugehen droht“ - Maike Röttger, Geschäftsführerin SOS Humanity
Gemeinsam mit SOS Humanity treten wir für mehr Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtenden auf dem Mittelmeer ein. Die Rettung von Menschenleben ist unsere humanitäre Pflicht. Dafür stehen wir als AWO International. Deshalb stehen wir auch in Zukunft an der Seite von SOS Humanity und unterstützen die zivile Seenotrettung sowie politische Forderungen zur Einhaltung der Menschenrechte im Mittelmeer.