Die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung stellt einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit dar. 17 globale Nachhaltigkeitsziele dienen der Weltgemeinschaft als Orientierungspunkte für zukunftsfähige Politik. Welche Bedeutung entwickeln sie für Deutschland und die Arbeiterwohlfahrt?
Wir werden uns in den kommenden drei Jahren mit 28 Organisationen in ganz Europa im Rahmen eines Projektes vernetzen, um innerhalb und außerhalb unseres Verbandes auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und Beteiligungsmöglichkeiten aufmerksam machen, damit diese Wirklichkeit werden. Das dreijährige Projekt hat zum Ziel,
- eine partnerschaftliche Plattform für zivilgesellschaftliche Organisationen auf europäischer Ebene zu schaffen,
- die Kapazitäten zivilgesellschaftlicher Organisationen in Bezug auf die Agenda 2030 zu stärken,
- eine Informationskampagne zur Agenda 2030 innerhalb und außerhalb unseres Verbandes durchzuführen und
- Gesetzgebung als Zivilgesellschaft kritisch zu begleiten.
Zivilgesellschaftliche Partnerschaften aufbauen

Die Agenda 2030 verbindet in ihren nachhaltigen Entwicklungszielen ökologische, soziale und ökonomische Aspekte von Nachhaltigkeit. Um diesem gesamtheitlichen Anspruch gerecht zu werden, benötigt die Zivilgesellschaft starke Partnerschaften und Austauschmöglichkeiten. Auf europäischer und deutscher Ebene trägt dieses Projekt dazu bei, dass sich Organisationen mit sozialem oder ökologischem Fokus gemeinsam für die Umsetzung der Agenda 2030 einsetzen. In Deutschland arbeiten das Netzwerk Women Engage for a Common Future, der entwicklungspolitische Dachverband Forum Umwelt & Entwicklung und der entwicklungspolitische Fachverband der Arbeiterwohlfahrt zusammen. Auf europäischer Ebene haben sich unter anderem unser Dachverband Solidar mit dem European Environmental Bureau und der Plattform Global Call for Action against Poverty zusammengeschlossen, die auch die Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“ mitgetragen haben. Projektaktivitäten umfassen Projekttreffen, den Aufbau einer gemeinsamen Webseite, die Planung sowie die Durchführung gemeinsamer Kampagnen und Aktionstage.
Kapazitäten innerhalb und außerhalb unseres Verbandes stärken

Die Agenda 2030 entwickelt nicht nur für Staaten eine Bedeutung, sondern auch für Organisationen, Unternehmen und Einzelne. Die Bundesregierung richtet seit 2017 ihre Nachhaltigkeitsstrategie an den nachhaltigen Entwicklungszielen aus und lädt unterschiedliche gesellschaftliche Akteure dazu ein, diese Strategie zu kommentieren, darunter auch Wohlfahrtsverbände. Als erfahrene Trägerin der freien Wohlfahrtspflege kann die Arbeiterwohlfahrt viele Erkenntnisse, Erfahrungen und Standpunkte in eine Nachhaltigkeitsdebatte auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene einbringen. Dieses Projekt schafft durch Kooperationen mit den Mitgliedsverbänden von AWO International und unserem Projektpartner Forum Umwelt und Entwicklung vielfältige Veranstaltungsformate Räume für Austausch sowohl innerhalb, als auch außerhalb unseres Verbandes.
Informieren und den Umsetzungsprozess kritisch begleiten
Damit sich viele Menschen in den Umsetzungsprozess auf globaler, nationaler und lokaler Ebene beteiligen können, starten wir mit unseren Projektpartnern eine Kampagne zu den nachhaltigen Entwicklungszielen innerhalb und außerhalb unseres Verbandes. Die Kampagne umfasst Publikationen, Beiträge und Aktionen in sozialen Medien und Videoformate, die über die Agenda 2030 informieren, die globale und lokale Bedeutung erklären und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Über die Beteiligung an einem europaweiten Netzwerk können wir die Expertise der Arbeiterwohlfahrt in Monitoring-Prozesse einbringen und die Expertise umwelt- und menschenrechtlicher Organisationen ergänzen. Das Projekt möchte auch Politikerinnen und Politiker auf die Agenda 2030 aufmerksam machen, Handlungsempfehlungen liefern und an die politische Verantwortung der Abgeordneten auf europäischer und nationaler Ebene appellieren.
Projektinfo
Projekt | Make Europe Sustainable for All! |
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Ort/Region | Deutschland, Europäische Union |
Partner | European Environmental Bureau, Forum Umwelt und Entwicklung, WECF, Solidar |
Zielgruppe | Mitarbeitende und Mitglieder in der Arbeiterwohlfahrt, allgemeine Öffentlichkeit |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 2017-2020 |
Budget | 104.730,08 Euro p.a. (289.465,12 Euro gesamt) |
Förderer | Europäische Kommission (DG DEVCO) |