Zum Inhalt springen Zum Footer springen
19. November 2020

Globales Lernen stärkt Toleranz

Im November widmet sich die die Kampagne "Wir arbeiten Dran!" dem AWO-Grundwert Toleranz. Wieso Bildung für die AWO stark mit Toleranz zusammenhängt, erklären wir hier.

Seit 1996 gibt es den „Internationalen Tag der Toleranz“. An diesem Tag – dem 16. November eines jeden Jahres – sind alle Menschen dazu aufgerufen, einen eigenen Beitrag für ein tolerantes Miteinander zu leisten. Das Datum wurde gewählt, weil sich am 16. November 1995 die Mitgliedstaaten der UNESCO auf eine gemeinsame „Erklärung von Prinzipien der Toleranz“ geeinigt haben.  Der „internationale Tag der Toleranz“ soll dazu beitragen, dass sich die Menschen weltweit für mehr Toleranz in ihrem Alltag einsetzen.

„Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt. Gefördert wird sie durch Wissen, Offenheit, Kommunikation und durch Freiheit des Denkens, der Gewissensentscheidung und des Glaubens. Toleranz ist Harmonie über Unterschiede hinweg. Sie ist nicht nur moralische Verpflichtung, sondern auch eine politische und rechtliche Notwendigkeit. Toleranz ist eine Tugend, die den Frieden ermöglicht, und trägt dazu bei, den Kult des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden.“

„Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung oder Nachsicht. Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung, die sich stützt auf die Anerkennung der allgemeingültigen Menschenrechte und Grundfreiheiten anderer. Keinesfalls darf sie dazu miss-braucht werden, irgendwelche Einschränkungen dieser Grundwerte zu rechtfertigen. Toleranz muss geübt werden von Einzelnen, von Gruppen und von Staaten.“

UNESCO: Erklärung von Prinzipien der Toleranz (1995)

Die im Jahr 2015 durch alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedete Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung verpflichtet alle Staaten der Welt dazu, den Hunger zu beenden, allen ein gesundes Leben zu ermöglichen, menschenwürdige Arbeit zu fördern und dem Klimawandel entgegenzutreten. Ziel Nummer 4 ist hochwertige Bildung, denn Bildung befähigt Menschen, ihre politische, soziale und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Deswegen soll weltweit eine Bildung gewährleistet werden, die hochwertig, gleichberechtigt und inklusiv ist.

Als Arbeiterwohlfahrt streiten wir seit jeher für eine solidarische und gerechte Gesellschaft und sind fest mit dem Gedanken der internationalen Solidarität verbunden. Deshalb unterstützen wir die Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung politisch und im Verband. Mit unserer Arbeit tragen wir zum sozialen und ökologischen Wandel bei. In der neuen AWO-Kampagne „Wir arbeiten dran“ zeigen wir die Gemeinsamkeiten der Agenda 2030 und unserer Grundsätze und diskutieren, was nachhaltige Entwicklung für uns in der Praxis bedeutet. Dazu zeigt uns Erzieher-Alltagsheld Enzo im November, wie die AWO Toleranz durch Bildung stärken kann.

Toleranz durch Bildung

Also ich sag dazu Toleranz. Denn Bildung ermöglicht, dass man Zusammenhänge versteht und Toleranz erlernt. Nur wenn man seinen oder ihren Erfahrungshorizont erweitert, lernt man Meinungen, Lebensweisen, religiöse und ethische Überzeugungen anderer Menschen zu verstehen und, so lange sie mit unserer Grundordnung in Einklang stehen, zu tolerieren.

Enzo, AWO-Alltagsheld in der Kinder- und Jugendarbeit

Die AWO leistet Bildungsarbeit in Kitas, bei der Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendbildung. Darüber hinaus organisiert sie den internationalen Austausch von Kindern und Jugendlichen. Der gleichberechtigte Zugang zu guter Bildung muss auch weiterhin gesichert sein, denn sie ist nicht zuletzt ein Instrument gegen Diskriminierung, rechte Ideologie und Populismus.

AWO International: So arbeiten wir dran

Globalisierung führt in eine internationale Welt eng vernetzter Systeme, die von globaler Arbeitsteilung, zunehmender Kommunikation, internationaler Migration und einer wachsenden Weltöffentlichkeit geprägt ist. Dies erfordert, dass Lernende Kompetenzen stärken, um in dieser sich schnell verändernden Welt handlungsfähig zu sein, die Bedeutung von Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen verstehen lernen und sich zudem über die Auswirkungen, Chancen und Gefahren der Globalisierung bewusst werden. 

Globales Lernen stärkt Kompetenzen der Teilnehmenden, um die komplexen Aspekte und Zusammenhänge zwischen Menschenrechten, „Entwicklung“, Frieden, Staatsbürgerschaft und Umwelt kompetent zu bewerten. Lernende werden befähigt, die multi- und interkulturellen Dimensionen unseres Alltags und die komplexen Interdependenzen des gegenwärtigen Lebens in ihren positiven und negativen Erscheinungsformen zu begreifen. Globales Lernen stärkt kritisches Denken, indem aktuelle, globale Entwicklungen sowie deren Auslöser, Ursachen sowie Wirkungen analysiert und hinterfragt werden. Teilnehmende an entwicklungspolitischen Bildungsangeboten lernen, Verantwortung zu teilen und zu akzeptieren, dass verschiedene Sichtweisen als Ausgangspunkt für gegenseitige Bereicherung und Stärkung dienen:

Globale Zusammenhänge und entwicklungspolitische Belange werden im Schulkontext wenig bis gar nicht behandelt, obwohl sie aktueller denn je sind, insbesondere, um den Ist-Zustand der Welt zu verstehen und ordnen zu können. Umso wichtiger, dass außerschulische Bildungsarbeit hier nachhaltig Impulse setzt.

Pädagogische Mitarbeiterin in den AWO-Freiwilligendiensten und Teilnehmerin an unserer Fortbildung “Globales Lernen in der Freien Wohlfahrtspflege”

Deshalb bietet AWO International als Fachverband für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe auch ein entwicklungspolitisches Bildungsprogramm an, das Herausforderungen und Chancen der Globalisierung in den Blick nimmt und Impulse für ein werteorientiertes, nachhaltiges Handeln vor allem in die Arbeiterwohlfahrt und die Jugendwerke der AWO gibt. Im Angebot sind Workshops, Vorträge, Bildungsmaterialien und Fortbildungen für alle, die ihren Horizont erweitern, sich für Vielfalt, Toleranz, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen wollen.

***

Die Kampagne "Wir arbeiten dran!" hat ihren Schwerpunkt im Zeitraum September 2020 bis Januar 2021. Alle Informationen sowie Materialien finden sich auf<link "typo3/ www.wirarbeitendran.awo.org" _blank external-link-new-window> www.wirarbeitendran.awo.org</link>. AWO-Gliederungen haben hier auch die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele einzureichen. Für Rückfragen steht beim AWO Bundesverband Steffen Lembke, Leiter Qualitätsmanagement / Nachhaltigkeit zur Verfügung: nachhaltigkeit@awo.org, Tel 030 / 26309 -240 und bei AWO International Roman Fleißner, Referent Globales Lernen und Agenda 2030: roman.fleißner@awointernational.de, Tel 030 / 25292364

Was Sie auch interessieren könnte

21. September 2020

"Wir arbeiten dran!"

Mit der bundesweiten AWO-Kampagne "Wir arbeiten dran!" sollen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) sowohl in der Arbeiterwohlfahrt als auch der Gesellschaft an Bekanntheit gewinnen. Die Kampagne zeigt anhand von Praxisbeispielen auf, in welchem Umfang die AWO bereits an den verschiedenen Zielen arbeitet, welchen Beitrag sie leistet und welcher Handlungsbedarf noch vor uns liegt.

Mehr

Globales Lernen

Unser entwicklungspolitisches Bildungsangebot nimmt Herausforderungen und Chancen der Globalisierung in den Blick und gibt Impulse für ein werteorientiertes, nachhaltiges Handeln vor allem in die Arbeiterwohlfahrt und die Jugendwerke der AWO.

Mehr
X

Cookieeinstellungen

AWO International e.V. verwendet Cookies, um ein reibungsloses Funktionieren unserer Plattform zu gewährleisten (technisch notwendige Cookies). Darüber hinaus bitten wir um Ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies zu Analysezwecken und Verbesserung der Plattform (statistische Cookies).