Seitdem die NATO und die USA im August 2021 ihre Truppen aus Afghanistan zurückgezogen haben und die Taliban die Macht ergriffen hat, mussten immer mehr Menschen das Land verlassen. Laut UNHCR sind 2,2 Millionen von ihnen in den Nachbarländern registriert, ca. 4 Millionen haben dort jedoch einen ungeklärten Status. Auch Pakistan verzeichnet einen Anstieg an ankommenden Geflüchteten. Expert*innen gehen davon aus, dass die tatsächliche Anzahl an Geflüchteten weit über den offiziellen Zahlen von ca. 120.000 Menschen liegen. Dabei lassen sich ca. 35% der neu ankommenden Geflüchteten in der Provinz Peshawar nieder. Seit 2001 sind in dieser Provinz bereits viele Geflüchtete angekommen und leben unter schlechten Bedingungen in überfüllten Unterkünften. Viele Menschen, die nun neu auf der Flucht sind, hoffen, bei ihrer erweiterten Familie oder Bekannten in diesen Unterkünften Zuflucht zu finden, um ein neues Leben anfangen zu können.
Mangelhafte Zustände und Versorgung in den Geflüchtetenunterkünften

Die Situation in den Unterkünften für die Geflüchteten ist alles andere als schön: viele der neu Ankommenden berichten, dass sie keinen Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten und nicht genug zu essen haben für sich und ihre Kinder. Dazu kommt die Ungewissheit bezüglich der Registrierung und des offiziellen Status in Pakistan. Viele Geflüchtete müssen sich verstecken und haben daher auch keinen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu offizieller Unterstützung vom Staat. In der Not wird oft auch Arbeit unter menschenunwürdigen Verhältnissen akzeptiert, um die Familie ernähren zu können.
Zudem gibt es viel Kriminalität und Gewalt, besonders gegen Frauen. Durch den schnellen Anstieg an Geflüchteten kam es außerdem zu einem Mangel an notwendigen Produkten wie Hygieneartikeln, Waschmittel, Seife usw. Durch die Not sowie die schlechte Versorgungslage nehmen auch Spannungen zwischen den Geflüchteten sowie zwischen den Geflüchteten und den örtlichen Gemeinden zu.
Verteilung von Hilfspaketen

Gemeinsam mit SOLIDAR Suisse unterstützen wir ein Projekt der lokalen NGO Sustainable Peace and Development Organization - kurz SPADO. Durch das Projekt werden 1050 Haushalte mit Lebensmittelpaketen und notwendigen Gegenständen wie Kochutensilien ausstattet. Die Zielgruppe sind vor allem Geflüchtete aus Afghanistan, die seit der Machtübernahme der Taliban das Land verlassen mussten. Unsere Partnerorganisation SPADO ist schon seit 20 Jahren im humanitären Sektor aktiv und sehr gut mit lokalen Interessensvertreter*innen und Behörden vernetzt. Durch die hohe Inflation sind die Preise, insbesondere bei Lebensmitteln, stark angestiegen und viele Geflüchtete konnten diese nicht mehr bezahlen.
Die herausgegebenen Nahrungsmittelpakete sollen einer Familie mit sechs Familienmitgliedern für 1,5-2 Monaten aushelfen. Dem Mangel an essenziellen Gütern kann damit kurzfristig und unkompliziert entgegengewirkt werden. Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag zu einer positiveren Atmosphäre in den Unterkünften, da Spannungen zwischen den Menschen so verringert werden können.

Flutkatastrophe in Pakistan
Wochenlange starke Regenfälle haben im August und September 2022 in Südasien zu katastrophalen Überschwemmungen geführt. Millionen Menschen sind von der Flutkatastrophe betroffen, mehr als 1000 Menschen verloren ihr Leben. Gemeinsam mit Solidar Suisse unterstützen wir die Betroffenen in Pakistan mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Küchenutensilien.
Die Monsun-Überschwemmungen in Pakistan haben 2022 ein unvorstellbares Ausmaß angenommen. Laut Behördenangaben sind mehr als 33 Millionen Menschen betroffen. Mehrere Provinzen standen komplett unter Wasser. „Die Überschwemmungen in Pakistan sind katastrophal – noch schlimmer als die Megaflut von 2010. Die Menschen haben alles verloren. Wir können nicht einfach zuschauen, wir müssen jetzt handeln“, berichtete Ahamand Siddiqi Zishan, Leiter des Solidar-Koordinationsbüros in Pakistan. Durch unser gemeinsames Nothilfeprojekt mit Solidar Suisse und der lokalen NGO SPADO erhalten 7000 Menschen, deren Häuser zerstört und deren Vieh ertrunken ist, das Nötigste, um ihr Überleben zu sichern.
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Bank für Sozialwirtschaft Stichwort: Flut Südasien
Stichwort: Flut Südasien
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Projektinfo
Projekt | Humanitäre Hilfe für die bedürftigsten afghanischen Geflüchteten in Peshawar und die Flutopfer in Nowshera |
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Ort/Region | Distrikte - Peshawar und Nowshera; Provinz - Khyber Pakhtunkhwa |
Partner | SOLIDAR Suisse und SPADO (Pakistan) |
Zielgruppe | Afghanische Geflüchtete und Betroffene der Flutkatastrophe in Nowshera |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 01. Februar 2022- 31. August 2023 |
Budget | 430.425 EUR (davon 270.000 EUR von AWO International) |
Förderer | Aktion Deutschland Hilft, Volkshilfe Österreich |