“Als Person mit Fluchtgeschichte bewegt mich das Schicksal der Menschen, die über das Mittelmeer ihren Weg nach Europa suchen, sehr“, sagte die Taufpatin der Humanity 1, die Journalistin und Moderatorin Hadnet Tesfai, am Freitag in Vinaròs, bevor sie die Sektflasche an den Schiffsrumpf warf. „Ich kenne ihre Träume und verstehe, was sie dafür zurücklassen und unterwegs durchmachen. Deshalb freue ich mich sehr, SOS Humanity bei der Taufe der Humanity 1 unterstützen zu dürfen – in der Hoffnung, dass dieses Schiff möglichst viele Menschen rettet.“

Laura Gorriahn, Vorstandsvorsitzende von SOS Humanity betonte angesichts der Taufe: “Kern unseres Handelns ist Leben retten. Die aktuelle Praxis Europas, Menschen in Not nicht umgehend zu helfen und somit Flüchtende auf dem Mittelmeer ertrinken zu lassen, verbietet sich. Wir handeln menschlich und retten sie aus Seenot. Jedes einzelne Leben zählt.”
Anlässlich der Schiffstaufe startete SOS Humanity am Freitag eine Petition. Denn im zentralen Mittelmeer bleiben Notrufe oft unbeantwortet und Informationen zu Seenotfällen werden nicht weitergeleitet. Damit verstoßen die staatlichen Rettungsstellen gegen das Völkerrecht und verwehren den Menschen ihre Rechte auf Rettung und Leben. AWO International schließt sich dem Aufruf an und fordert gemeinsam mit SOS Humanity die deutsche Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen in der Seenotrettung im Mittelmeer umzusetzen.

“Mit Sorge beobachten wir, dass die Seenotrettung nicht die Aufmerksamkeit von der Politik bekommt, die nötig wäre”, so Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin von AWO International: “Wir fordern von den europäischen Regierungen, sichere und legale Fluchtwege zu schaffen”. Ende August wird die Humanity 1 in das zentrale Mittelmeer aufbrechen, eine der tödlichsten Fluchtrouten der Welt. Dort sind in diesem Jahr bereits über 900 Menschen auf der Flucht ertrunken. AWO International wird SOS Humanity auch in Zukunft bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen. Denn die Rettung von Menschenleben ist eine humanitäre Pflicht.
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