Heuschrecken am Himmel, auf Feldern, auf Bäumen – überall, so weit das Auge reicht. Das ist gerade die Realität für viele Menschen in Ostafrika und Teilen Asiens. „Die Situation hier ist erschreckend“, berichtet Nuru Mohammed Seid, der für einen Partner der Bündnisorganisation Terra Tech im Nordosten Äthiopiens tätig ist. „Ich habe bei meiner Arbeit als Helfer schon vieles gesehen, aber nichts davon war wie diese Heuschreckeninvasion. Sie fressen alles, was ihnen in die Quere kommt. Für die Menschen hier – meist Kleinbauern, die zur Selbstversorgung ein bis zwei Felder bewirtschaften und etwas Vieh halten – ist das eine Katastrophe“, so der Helfer weiter.
Verzweiflung und Hilflosigkeit
Angesichts der enormen Größe und rasanten Verbreitung der Schwärme sind die betroffenen Bauern verzweifelt und fühlen sich hilflos. Ihnen bleibt nicht viel mehr übrig, als die Heuschrecken mit Trillerpfeifen oder Töpfeklappern zu vertreiben oder Getreidepflanzen zum Schutz mit Blättern zu bedecken. Viel bewirken können sie mit diesen einfachen Mitteln jedoch nicht. Die resultierenden Ernte- und Weidelandverluste sind für die Menschen existenzbedrohend: „Stellen Sie sich vor, sie bekommen ein Jahr lang kein Gehalt und müssen trotzdem irgendwie für Ihre Familie sorgen“, beschreibt Abdulaziz Aragie, der ebenfalls für einen Partner von Terra Tech in Äthiopien im Einsatz ist, die große Not. „Armut und Hunger sind unausweichlich, wenn die betroffenen Landwirte bis zur nächsten Ernteperiode keine Unterstützung erhalten.“
Die Heuschrecken geben den Rhythmus vor
Damit die Heuschreckenschwärme sich nicht weiter ausbreiten und noch mehr Schaden anrichten, muss schnell und strategisch gehandelt werden. Die Bündnisorganisation AWO International passt ihre Hilfsmaßnahmen in Uganda deshalb auch an den Lebenszyklus und die Bewegungen der Heuschreckenschwärme an: Bevor die Schädlinge einen Ort erreichen, organisieren Helfer mit den Kleinbauern vorzeitige Ernten und klären die Betroffenen über Möglichkeiten zum Haltbarmachen und zur Lagerung der Lebensmittel auf. In Orten, die die Heuschrecken bereits heimgesucht haben, konzentrieren sich die Helfer auf das kurze Zeitfenster, in dem die noch flugunfähige Brut effektiv bekämpft werden kann.
Handeln, bevor es zu spät ist – Spenden werden benötigt!
„Die Zeit drängt! Wenn die Ausbreitung der Heuschrecken bis zur Regenzeit im März und April nicht eingedämmt wird, droht die Lage völlig außer Kontrolle zu geraten“, erklärt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“. Die Hilfe und Vorsorgemaßnahmen müssen in den nächsten Wochen weiter ausgedehnt werden, doch die finanziellen Mittel dafür sind knapp. „Bislang hat unser Bündnis für die Betroffenen der Heuschreckenplage deutlich weniger Spenden erhalten als für andere Hilfseinsätze. Wir hoffen, dass sich das bald ändert, damit wir handeln können, bevor es zu spät ist“, appelliert Roßbach.
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