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AfrikaUganda

Klimaaktive Modelldörfer in Uganda

In Uganda sind die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar: Verdorrte Pflanzen, Überflutungen und ausgetrocknete Brunnen gefährden die Ernährungs- und Existenzgrundlage der Menschen, die zum großen Teil von der Landwirtschaft abhängig sind. Um dieser akuten Bedrohung entgegenzuwirken, haben wir im Oktober 2022 gemeinsam mit unserer ugandischen Partnerorganisation AFARD ein Projekt gestartet, in dem Nahrungssicherheit, Umweltschutz und Katastrophenvorsorge zusammen gedacht werden.

ein Mann und zwei Frauen pflügen mit einem Ochsengespann ein Feld
Alle Bauerngruppen erhielten 2 Ochsengespanne mit Pflügen sowie Karren für den Transport der Ernte.

Das Projektgebiet liegt im Nordwesten Ugandas. Die Region ist sehr trocken und grenzt an den Kongo und den Südsudan. Gemeinsam mit AFARD unterstützen wir dort Kleinbauern-Familien, die von der eigenen Landwirtschaft leben, aber bis zu sechs Monate im Jahr von Nahrungsunsicherheit betroffen sind.  

„Im Rahmen unseres Climate Action Model Village Projektes sollen die Zielgemeinden widerstandsfähiger gegen den Klimawandel, wirtschaftliche und gesundheitliche Krisen werden. Außerdem wollen wir sicherstellen, dass die Menschen, mit denen wir arbeiten, über Einkommens- und Ernährungssicherheit verfügen,“

erklärt Sophie Prosper Yamutaro, die Koordinatorin des Projektes bei unserem Partner AFARD. Dazu baute sie mit ihrem Projektteam fünfzehn sogenannte „Climate Smart Champion Groups“ auf. Dabei handelt es sich um Bauerngruppen, die sich gemeinschaftlich organisieren, zusammen Geld sparen und sich im Bereich nachhaltige Landwirtschaft und Geschlechtergerechtigkeit weiterbilden. Außerdem legen die Gruppen gemeinschaftliche sowie private „Küchengärten“ an, bei denen innovative und klimaangepasste Landnutzungstechniken und verbessertes Saatgut zum Einsatz kommen. Alle Bauerngruppen erhielten zudem 2 Ochsengespanne mit Pflügen sowie Karren für den Transport der Ernte. Mit den Ochsen wird die Bearbeitung der Felder deutlich leichter und effizienter. So können die Tiere in den etwas kühleren Morgen- und Abendstunden in kurzer Zeit ganze Felder pflügen und die Landwirt*innen müssen nicht mehr in der Hitze selbst die Felder umgraben. 

„Der Klimawandel wirkt sich auf jeden Einzelnen in dieser Region aus. Die Regenzeiten haben sich verändert, die Dürreperioden haben sich verlängert und die Ernten sind stark betroffen“, berichtet Barbra Karungi, Projektmanagerin bei AWO International in Uganda: 

„Wir bereiten die Landwirt*innen deshalb darauf vor, einen klaren Erntekalender zu erstellen, früh zu pflanzen, resistente Sorten zu verwenden, um sicherzustellen, dass sie auch unter den harten Bedingungen des Klimawandels noch gute Geschäfte machen können. Gleichzeitig haben wir auch das Ziel, die Umwelt zu schützen“.

Ein Beispiel dafür ist die Umstellung auf Trockenreisanbau, da dieser deutlich weniger Methan freisetzt und weniger Wasser benötigt als Nassreis. So wird die Umwelt entlastet und gleichzeitig die Ernährung und das Einkommen der Familien gesichert. Zehn Dörfer in den Bezirken Nebbi und Pakwach sollen im Zuge des Projektes bis März 2026 zu „klimaaktiven Modelldörfern“ werden.  

Unser Projekt leistet einen Beitrag, um beispielsweise diese nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Für weitere Informationen zur globalen Nachhaltigkeitsagenda besuchen Sie bitte unsere Seite "Nachhaltige Entwicklung".

Projektinfo

Projekt Climate Action Model Village (CAM) Projekt
Ort/Region Uganda, West Nil Region, Distrikte Nebbi und Pakwach
Partner Agency for Accelerated Urban Development (AFARD)
Zielgruppe Gefährdete Kleinbauernhaushalte, insgesamt 3190 Personen
Aktivitäten
  • Aufbau von 15 Climate Smart Champion Groups  
  • Schulungen zu klimaangepasster Landwirtschaft, Geschlechtergerechtigkeit, kollektiven Vermarktung sowie Spar- und Kreditmethoden 
  • Durchführung von Gesundheitseinsätzen und Sensibilisierung für sanitäre Einrichtungen, Hygiene, COVID-19 und Ernährung 
  • Sensibilisierung für die Erhaltung der Umwelt und der biologischen Vielfalt 
  • Einrichtung von Gemeinschafts- und Schulwaldgärten sowie Demonstrations- und Lernstandorten 
  • Aufbau und Stärkung einer Agrargenossenschaft. 
Laufzeit Oktober 2022 – März 2026
Budget 931.400 Euro
Förderer BMZ Bengo, Aktion Deutschland Hilft (WDR-Weihnachtskampagne)

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