Die Methoden im Reader “Globales Lernen in der freien Wohlfahrtspflege” sind auf Workshops und Seminarphasen in der non-formalen Bildungsarbeit zugeschnitten und erleichtern den Einstieg in entwicklungspolitische Bildungsarbeit, die Vermittlung und Vertiefung von Wissen, Reflexion und Sensibilisierung sowie Aktivierung der Teilnehmenden. Wir verleihen passend zu den hier bereitgestellten Materialien mehrere Boxen, die Ihnen die Umsetzung und Gestaltung eines Workshops erleichtern. Sie können für einen Zeitraum von 3 Wochen gegen eine Gebühr von 20 € ausgeliehen werden. Einige Materialien finden Sie hier zum Download.
Die große Transformation – Zukunft heute mitgestalten
Wie schaffen wir es, von einer Ressourcen-basierten, Wachstums-orientierten und imperialen Lebensweise zu einer solidarischen Lebensweise zu gelangen, im Einklang mit den ökologischen Grenzen unseres Planeten und durch Verwirklichung der Menschenrechte? Diese Methoden schaffen ein Bewusstsein für die sogenannte „Große Transformation“, eine sozial-ökologische Wende.
Methode: Positionsbarometer: Die imperiale Lebensweise
Inhalt:
Das Konzept ‚Imperiale Lebensweise‘ beschreibt, wie immer mehr Menschen – im Globalen Norden und zunehmend auch im Globalen Süden – sich eine Lebensweise zu eigen machen, in welcher sie sich an den ökologischen und sozialen Ressourcen andernorts bedienen, um sich selbst einen hohen Lebensstandard zu sichern. Durch die Positionierung zu Aussagen, die sich auf dieses Konzept beziehen, werden mit Hilfe der Methode historische und aktuelle Entwicklungen hinterfragt sowie Gerechtigkeitsfragen aufgeworfen.
Material und Bereitstellungsform:
- Schnur oder Klebeband (in der Methodenbox)
- Ausgedruckte Aussagen ( zum Download)
Methode: Mercator vs. Peters
Inhalt:
Unser Blick auf die Welt wird maßgeblich durch Landkarten bestimmt. Diese haben eine Geschichte, die von Eurozentrismus und Kolonialismus geprägt ist. Karten haben schon immer die Gesellschaft geprägt und umgekehrt – als Datenspeicher und Hilfsmittel zur Orientierung, aber auch als Mittel des Ausdrucks von Einheit oder Macht.
Material und Bereitstellungsform:
- Amerika-zentrierte Weltkarte (Selbst bereitstellen)
- Asien-zentrierte Weltkarte (Selbst bereitstellen)
- Weltkarte "Perspektiven wechseln" von BtE/Engagement Global (in der Methodenbox & zum Download)
Methode: Entdeckungsreise durch unseren Konsum
Inhalt:
„Shopping“ und Konsum von Kleidung, Lebensmitteln und Kosmetik bzw. Körperpflegeprodukten sind nichts ‚Selbstverständliches‘ und dienen oftmals dazu, gesellschaftliche Konventionen unhinterfragt zu erfüllen sowie soziale Anerkennung und Status zu sichern. Dabei gehen wir oft weit über den lebenserhaltenden oder hygienischen Nutzen hinaus.
Material und Bereitstellungsform:
- Fragebogen "Entdeckungsreise durch den Kleiderschrank" ( zum Download)
- Fragenbogen "Shoppen und ich" ( zum Download)
- Fragebogen "Kleidung, Mode und wir" ( zum Download)
- Fragebogen "Sinn und Zweck und Absicht" ( zum Download)
Methode: Teure Schnäppchen
Inhalt:
Die Clips von „WissensWerte“ vermitteln komplexe Fragen politischer Bildung anschaulich animiert. Diese Methode greift einige dieser Clips auf, die sich insbesondere für entwicklungspolitische Bildungsarbeit eignen.
Material und Bereitstellungsform:
- Filme: Kanal "Wissenswerte" (Online, YouTube)
- Beobachtungsbogen für Notizen und zur Auswertung ( zum Download)
- Flipchart zur Auswertung (Selbst bereitstellen)
- Schmier-/Flipchart-/Packpapier, Stifte, Ausstellungsflächen/Pinnwände (Selbst bereitstellen)
Methode: Mein Fuß- und Handabdruck: Ideen für eine solidarische Lebensweise entwickeln
Inhalt:
Die Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften, ist kein Automatismus – sie ist menschengemacht und kann durch Menschen verändert werden. Eine solidarische Lebensweise ermöglicht es den Menschen, ihre Bedürfnisse zu verwirklichen und gleichzeitig die Mitwelt zu erhalten.
- Konzept "Hand Print" - Germanwatch ( zum Download)
Es ist genug für alle da – Der globale Blick über den Tellerrand
Diese Methoden ermöglichen einen regionalen und globalen Blick über den Tellerrand. Der Schwerpunkt liegt auf den Themenbereichen Lebensmittelverschwendung, Ernährungsgerechtigkeit und Landnutzung sowie Welthandel und fairer Handel. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf den eigenen Konsum, sondern auch auf ungerechte globale Landnutzungs- und Handelsstrukturen.
Schwerpunkt: Ernährungs-gerechtigkeit, Flächen-konkurrenz und Klimawandel
Methode: Unser Acker: 2000m²
Inhalt:
Wenn wir die globale Ackerfläche von 1,4 Mrd. Hektar durch die Zahl aller Menschen teilen, ergibt das 2000 m² pro Person – ca. ein Drittel eines Fußballfeldes. Damit theoretisch Verteilungsgerechtigkeit herrscht, sollte darauf alles wachsen, was diesen Menschen und dessen Nutztiere nährt und versorgt. Die Methode erkundet zunächst, wie viele Lebensmittel die Teilnehmenden in einer Woche für gewöhnlich konsumieren und wie deren 2000 m²Äcker aussehen würden.
Material und Bereitstellungsform:
- Bilderalbum "Hungry Planet" (Online)
- Broschüre "Mein Weltacker" (in der Methodenbox & zum Download)
- Flipchart mit Fragen und Beispielen, Stifte, Marker & Buntstifte (Selbst bereitstellen)
Methode: Glück gehabt?
Inhalt:
Diese Methode diskutiert Verteilungsfragen rund um das Thema Fleischkonsum und verdeutlicht zugleich spielerisch trockene Statistiken zu Bevölkerungs, BIPVerteilung und Fleischkonsum.
Material und Bereitstellungsform:
- Blätter mit Ländernamen und Bevölkerungszahlen (in der Methodenbox & zum Download)
- Teller, Stühle & ein paar Schuhe (Selbst bereitstellen)
- DVD „Raising Resistance“ (in der Methodenbox & Online, YouTube)
Methode: Das perfekte Klima-Dinner
Inhalt:
Unterschiedlich große klimatische Bilanzen von Obst, Gemüse, Milch und Fleischprodukten sowie industriell gefertigten Lebensmitteln.
Material und Bereitstellungsform:
- Obst- und Gemüsekarten (in der Methodenbox & zum Download)
- Infokarten "Tomaten", "Konserven, Teigwaren, Nudeln", "Milch- und tierische Produkte", "Fallbeispiel Fleisch" (in der Methodenbox & zum Download)
- Saisonkalender BMEL (in der Methodenbox & zum Download)
- Saisonkalender BZfE (in der Methodenbox & zum Download)
Schwerpunkt: Welthandel – Fairer Handel?
Methode: Activity
Inhalt:
Zentrale Begriffe und Assoziationen zum Themenkomplex Ernährung, Welthandel und Fairer Handel werden mit dem bekannten Spiel „Activity“ verknüpft.
Material und Bereitstellungsform:
- Begriffskarten (in der Methodenbox & zum Download)
- Aktivitätskarten (in der Methodenbox & zum Download)
- (Flipchart-)Papier & Stifte (Selbst bereitstellen)
Methode: Unser Fairer Anteil
Inhalt:
Die gegenwärtige Form des Welthandels hat Wurzeln, die teilweise lange zurückreichen. Diese Methode verbindet aktuelle Debatten um faire Produktions und Handelsbedingungen mit einer historischen Perspektive auf Welthandel als koloniales Erbe.
Material und Bereitstellungsform:
- Rollenkarten (in der Methodenbox & zum Download)
- Bananen (aus fairem Handel) (Selbst bereitstellen)
- 30x 2-Cent-Stück (in der Methodenbox oder Selbst bereitstellen)
- Rollenkarten in einfacher Sprache (Landesjugendwerk der AWO NRW)
Methode: Was ist Fair? Kriterien für einen anderen Handel
Inhalt:
Was unterscheidet Fairen von konventionellem Handel?
Material und Bereitstellungsform:
- Kriterienkarten (in der Methodenbox & zum Download)
- Gerecht Aktiv Ratgeber: Kriterien einzelner Logos als Hintergrundinformation (in der Methodenbox)
Schwerpunkt: Lebensmittelverschwendung
Methode: Quiz: Lebensmittelverschwendung und -verluste
Inhalt:
Teilnehmende erkennen einen Unterschied zwischen Lebensmittelverlusten und Lebensmittelverschwendung. Das Quiz verdeutlicht, dass sich Hunger theoretisch vermeiden ließe, da genug Lebensmittel produziert werden, um weltweit alle Menschen zu ernähren.
Material und Bereitstellungsform:
- Quizkarten "Lebensmittelverschwendung" (in der Methodenbox & zum Download)
- Antwortschilder (in der Methodenbox & zum Download)
Methode: Abgelaufen?! Mindesthaltbarkeits- vs. Verbrauchsdatum
Inhalt:
Das Quiz verdeutlicht Unterschiede zwischen dem gesetzlichen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum und thematisiert die Auswirkungen dieser Kennzeichen auf die Lebensmittelverschwendung.
Material und Bereitstellungsform:
- Quizkarten zum Mindesthaltbarkeitsdatum (in der Methodenbox & zum Download)
Methode: Lebensmittel richtig lagern
Inhalt:
Diese Methode dreht sich um die richtige Lagerung von Lebensmitteln, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf Obst und Gemüse, da diese mehr als 60 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel ausmachen.
Material und Bereitstellungsform:
- Interviewfragen ( zum Download)
- Wissenstest ( zum Download)
- Arbeitsblätter "Richtig Lagern" ( zum Download)
- Fotos/Infokarten von Obst und Gemüse (in der Methodenbox & zum Download)
- Ca. drei Stellwände (Selbst bereitstellen)
Methode: Germany’s next Top-Gurke – Schönheitswahn im Supermarkt
Inhalt:
Weit verbreitete „Schönheitsideale“ für Obst und Gemüse tragen in hohem Maße zur allgemeinen Lebensmittelverschwendung bei. Die Methode bezieht sich auf diesen Umstand und versucht herauszufinden, wobei es beim Kauf von frischen Lebensmitteln wirklich ankommt.
Material und Bereitstellungsform:
- Papier & bunte Stifte (Selbst bereitstellen)
- DVD "Frisch auf den Müll“ (in der Methodenbox & Online, YouTube)
Methode: Lebensmittelretter: Smartphone
Inhalt:
Neue Technologien können uns durch entsprechende Anwendungen dabei unterstützen, unseren Lebensmittelabfall zu reduzieren oder abzuschaffen.
Material und Bereitstellungsform:
- Smartphones (Selbst bereitstellen)
Methode: Wege aus der Verschwendung
Inhalt:
Um andere Wege zu gehen und Verhaltensmuster zu ändern, die Lebensmittelverschwendung verstärken, ist es hilfreich, Alternativen zu kennen.
Material und Bereitstellungsform:
- Papier & Stifte (Selbst bereitstellen)
Saubere Kleidung? – Soziale und ökologische Kosten unserer billigen Kleidung aufdecken
Diese Methoden decken versteckte soziale und ökologische Kosten unserer billigen Kleidung auf: Während wir von einem stetig größeren Angebot immer billigerer Kleidung profitieren, wird anderswo auf der Welt ein hoher Preis bezahlt. Teilnehmende erkennen, welche Folgen diese Billigpreispolitik für die Arbeiter*innen und die Umwelt in den Produktionsländern hat.
Methode: Themenpfad Mode
Inhalt:
Methode zu Assoziationen zum Thema Mode und Kleidung
Material und Bereitstellungsform:
- Assoziationskarten (in der Methodenbox & zum Download)
- Film: „Der Kleiderberg" (Online, YouTube)
Methode: Der Preis der Blue Jeans
Inhalt:
Der Dokumentarfilm zeigt Arbeitsbedingungen in und Umweltfolgen der Textilindustrie und beleuchtet die Rolle der Unternehmen in der Jeansproduktion.
Material und Bereitstellungsform:
- DVD "Der Preis der Blue Jeans" (in der Methodenbox & Online, YouTube)
- Lernspiel "Reise einer Jeans" (in der Methodenbox)
Methode: Schneeballschlacht
Inhalt:
Diese Methode ermöglicht es den Teilnehmenden, zentrale Informationen zur globalen Textilkette und die dort anfallenden sozialen und ökologischen Kosten zu reflektieren.
Material und Bereitstellungsform:
- Papier & Stifte (Selbst bereitstellen)
Methode: Wer bekommt wieviel vom Preis einer Jeans?
Inhalt:
Diese Methode zeigt, wie sich der Endpreis einer Jeans zusammensetzt und in welchem Maße unterschiedliche Akteur*innen entlang der Lieferkette vom Verkauf profitieren.
Material und Bereitstellungsform:
- Jeansteile (Mit Knopf) (in der Methodenbox)
- Karten und Anteile (in der Methodenbox)
Methode: Wir können auch anders!
Inhalt:
Wege zu einem bewussten Kleiderkonsum und aktivem Engagement finden
Material und Bereitstellungsform:
- Stifte, Papierbögen, Flipchart/Pinnwand (Selbst bereitstellen)
Duschgel, Schoko-Creme, Regenwald?
Diese Methoden stellen unsere Kosmetik- und Körperpflegeprodukte auf den globalen Prüfstand. Sie untersuchen die Frage, warum auch diese Produkte globale Auswirkungen auf Mensch und Natur haben und klärt über die Verwendung von Palmfett in unterschiedlichen Produkten auf.
Methode: Planet.E – Palmöl
Inhalt:
Versteckte soziale und ökologische Kosten bei Lebensmitteln, Pflegeprodukten, Haushaltswaren und Biosprit, die Fette der Ölpalme enthalten.
Material und Bereitstellungsform:
- DVD „Planet E. – Palmöl“ (in der Methodenbox & Online, dailymotion)
- Infokarten, Personenkarten, Faktenkarten (in der Methodenbox)
- alternativ: Schmierpapier/Moderationskarten (Selbst bereitstellen)
Methode: Palmöl-Bingo
Inhalt:
Welche Inhaltsstoffe stecken in unseren Produkten? Diese werden mithilfe einer Verbraucher*innenschutzApp entdeckt.
Material und Bereitstellungsform:
- Kosmetik- und Körperpflegeprodukte oder ggf. Nahrungsmittel (Selbst bereitstellen)
- Klebepunkte (Rot und Gelb) (Selbst bereitstellen)
Methode: Die Kundschaft macht Druck bei Palmöl
Inhalt:
Diese Methode macht bewusst, dass Konsument*innen nicht allein durch Konsumverzicht oder Kauf von Alternativen Einfluss nehmen, sondern sich auch direkt an die Herstellungsunternehmen wenden können.
Material und Bereitstellungsform:
- Liste mit Konzernlogos (in der Methodenbox & zum Download)
- „Anschreiben informell Hersteller“ von „Regenwald statt Palmöl“ ( zum Download)
- Kosmetik- & Körperpflegeprodukte oder ggf. Nahrungsmittel (Selbst bereitstellen)
- Papier, Stifte, Smartphones/Kameras (Selbst bereitstellen)
- frankierte Umschläge, evtl. die App Codecheck (Selbst bereitstellen)
Methode: Produkte selber machen: Das „DIY“-Kosmetikstudio
Inhalt:
Wir verlassen uns oft auf den stetigen Nachschub an neuen und vermeintlich innovativen Produkten. Einige können wir auch unkompliziert selbst herstellen.