
Der Taifun traf auf seinem Weg von Ost nach West viele Regionen und Provinzen des Inselstaates. Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 195 km/h und Spitzen von bis zu 270 km/h in der Nähe seines Zentrums wurde er zum zerstörerischen Super Taifun. 405 Menschen starben oder werden vermisst. 2 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt (UN OCHA, 25. Februar 2022). Tausende Menschen verloren ihre Häuser. Ernten, Fischerboote, Geschäfte und andere Ausstattung, mit der die Menschen ihren Lebensunterhalt sicherten, wurden zerstört. Wichtige Infrastruktur wurde schwer beschädigt und die Versorgung mit Strom, sauberem Trinkwasser und Telekommunikation ist seit Wochen unterbrochen. In einigen der am stärksten betroffenen Gemeinden, die bereits durch die COVID-19-Pandemie stark gelitten haben, herrscht noch immer große Not.
Mit HOPE worldwide Philippines, unserem Partner vor Ort, konnten wir in kürzester Zeit reagieren und Lebensmittelpakete und Hygienesets an 1 500 besonders bedürftige Familien in fünf Barangays (Wohnviertel) von Sogod, einer Küstengemeinde in Süd-Leyte in der Region Eastern Visayas, verteilen. In einer zweiten Phase unterstützen wir 50 Familien bei der Instandsetzung ihrer beschädigten Häuser. Damit erhalten sie eine sichere Unterkunft und die Bauarbeiter*innen haben ein Einkommen durch den Cash-for-Work-Ansatz. In Zusammenarbeit mit dem Municipal Social Welfare and Development Office (MSWDO) und dem Municipal Disaster Risk Reduction and Management Office (MDRRMO) von Sogod wählte HOPE worldwide Philippines eines der Barangays mit der höchsten Anzahl an beschädigten Häusern und besonders gefährdete Familien für diese Maßnahmen aus.
LINDERUNG DER NOT DURCH DIE BEREITSTELLUNG VON ÜBERLEBENSWICHTIGEN DINGEN

Lucilla Batingal und Lucilda Kilatun sind Zwillingsschwestern und leben mit ihren eigenen Familien im Barangay Concepcion. Sie erinnern sich an die Schrecken, die sie während des Taifuns erlebt haben: Sie waren zu Hause und mussten mit ansehen, wie ihr Zuhause komplett von Wasser durchtränkt wurde und dann in sich zusammengefallen ist. Glücklicherweise erhielten sie Soforthilfe von ihrer lokalen Verwaltung. Der Umfang war jedoch sehr bescheiden und sie mussten das Wenige, das sie bekommen konnten, unter sich und beide wiederum mit ihren Familien teilen. Die Verwüstung, von der sie umgeben waren, und die Hoffnungslosigkeit, die sie empfanden, brachten Lucilda und ihren Mann zum Weinen.
Mit der Unterstützung von Freiwilligen des MSWDO, des MDRRMO und der Polizei (PNP) war unser Partner HOPE bis Mitte Januar 2022 in der Lage, 1.500 Lebensmittelpakete und 1.500 Hygienekits zu beschaffen, umzupacken und zu verteilen. Auch die Familien von Lucilda und Lucilla erhielten die Hilfsgüter, mit denen einige der unmittelbarsten Bedürfnisse gedeckt werden konnten. Die Hygienekits enthielten auch Artikel wie Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken, um die Verbreitung von COVID-19 in den Evakuierungszentren und den Gemeinden zu reduzieren.
VERBESSERTER SCHUTZ DURCH HILFE BEI DER REPARATUR DER HÄUSER UND EINKOMMENSSCHAFFUNG DURCH KLEINE BAUAUFTRÄGE

Während des Taifuns suchten die Bewohner*innen vorübergehend Schutz in lokalen Evakuierungszentren. Unmittelbar danach beschlossen viele Familien, nach Hause zurückzukehren und aus den Trümmern, die der Taifun von ihren Häusern übriggelassen hatte, Behelfsbehausungen zu errichten. Einige entschieden sich, noch in den Zentren zu bleiben - vor allem Menschen, die keine Mittel hatten, ihre Häuser aus eigener Kraft wiederaufzubauen oder zu reparieren. Der Verlust von Heim und Lebensgrundlagen wurde zu einer kollektiven Erfahrung, die die Menschen nicht ohne Unterstützung bewältigen können.
Analyn Diola aus dem Barangay San Jose erzählt uns, dass ihr Haus zerstört und vollständig unterspült wurde. Ihre Familie lebt jetzt in einer kleinen Hütte, errichtet aus den noch brauchbaren Überresten ihres Hauses und dem Schutt, den sie in der Nähe gefunden haben. Die Haupteinnahmequelle ihrer Familie war früher der Fischfang. Jetzt, da alle Boote verloren sind, sind sie ausschließlich von Hilfsgütern abhängig, die von der Regierung und von NGOs bereitgestellt werden.
Abgesehen von den öffentlichen Evakuierungszentren wurde den betroffenen Familien bisher noch kaum Unterstützung zur Verbesserung ihrer Unterbringungssituation zuteil. In einer zweiten Phase wird dieses Projekt deshalb die dringend benötigten Unterkünfte reparieren, um den Familien, die so viel verloren haben, einen grundlegenden Schutz zu bieten. Dies wird ihre Sicherheit und Würde verbessern. Sie können dann endlich die überfüllten Evakuierungszentren oder Behelfsunterkünfte verlassen. HOPE worldwide wird sich dabei auf das Barangay Mac konzentrieren, das die meisten beschädigten Häuser aufweist. Für die Reparaturarbeiten werden qualifizierte Handwerker*innen aus der Region angeheuert. Damit wird auch deren Familien zu einem Einkommen verholfen, das zur allmählichen Stabilisierung ihrer Lebensgrundlage nach der Katastrophe beiträgt.
UNSER PARTNER VOR ORT: HOPE
HOPE worldwide Philippines ist eine nichtstaatliche und gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich seit 1993 um Kinder und Jugendliche in Not kümmert. Seit 2006 ist die Organisation in der Nothilfe aktiv, um auf die Folgen von Katastrophen zu reagieren und dabei besonders den Schutz und die Rehabilitation von Kindern und Familien sicherzustellen. Neben der Verteilung von Hilfsgütern und den Aktivitäten in diesem Projekt, führt HOPE mit Hilfe anderer Nichtregierungsorganisationen und Spender*innen noch weitere Maßnahmen wie die Installation von Wasserfiltern und die Bereitstellung warmer Mahlzeiten für Kinder in ebenfalls betroffenen Landesteilen durch.
Projektinfo
Projekt | Nothilfe nach Taifun Rai in Visayas, Philippinen |
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Ort/Region | Barangays San Jose, Zone III, Zone V, Concepcion II and Mac, Municipality of Sogod, Province Southern Leyte, Philippines |
Partner | HOPE worldwide Philippines |
Zielgruppe | Typhoon Rai survivors who are residents of the target localities (barangays) |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 23.12.2021- 15.05.2022 |
Budget | 52.746 Euro |
Förderer | AWO International, Aktion Deutschland Hilft |