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SüdostasienPhilippinen

Soforthilfe für die von Taifun Rai betroffenen Menschen in Süd Leyte

Taifun Rai (auch „Odette“) traf die Philippinen kurz vor Weihnachten 2021, zu einem Zeitpunkt als die Jahreszeit der Stürme eigentlich schon beendet sein sollte. Der heftigste aller Taifune in 2021 verursachte weitreichende Zerstörung und Leid, von dem mehr als 11 Millionen Menschen betroffen sind.

Der Taifun traf auf seinem Weg von Ost nach West viele Regionen und Provinzen des Inselstaates. Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 195 km/h und Spitzen von bis zu 270 km/h in der Nähe seines Zentrums wurde er zum zerstörerischen Super Taifun. 405 Menschen starben oder werden vermisst. 2 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt (UN OCHA, 25. Februar 2022). Tausende Menschen verloren ihre Häuser. Ernten, Fischerboote, Geschäfte und andere Ausstattung, mit der die Menschen ihren Lebensunterhalt sicherten, wurden zerstört. Wichtige Infrastruktur wurde schwer beschädigt und die Versorgung mit Strom, sauberem Trinkwasser und Telekommunikation ist seit Wochen unterbrochen. In einigen der am stärksten betroffenen Gemeinden, die bereits durch die COVID-19-Pandemie stark gelitten haben, herrscht noch immer große Not.

Mit HOPE worldwide Philippines, unserem Partner vor Ort, konnten wir in kürzester Zeit reagieren und Lebensmittelpakete und Hygienesets an 1 500 besonders bedürftige Familien in fünf Barangays (Wohnviertel) von Sogod, einer Küstengemeinde in Süd-Leyte in der Region Eastern Visayas, verteilen. In einer zweiten Phase unterstützen wir 50 Familien bei der Instandsetzung ihrer beschädigten Häuser. Damit erhalten sie eine sichere Unterkunft und die Bauarbeiter*innen haben ein Einkommen durch den Cash-for-Work-Ansatz. In Zusammenarbeit mit dem Municipal Social Welfare and Development Office (MSWDO) und dem Municipal Disaster Risk Reduction and Management Office (MDRRMO) von Sogod wählte HOPE worldwide Philippines eines der Barangays mit der höchsten Anzahl an beschädigten Häusern und besonders gefährdete Familien für diese Maßnahmen aus.

LINDERUNG DER NOT DURCH DIE BEREITSTELLUNG VON ÜBERLEBENSWICHTIGEN DINGEN

Lucilla Batingal und Lucilda Kilatun sind Zwillingsschwestern und leben mit ihren eigenen Familien im Barangay Concepcion. Sie erinnern sich an die Schrecken, die sie während des Taifuns erlebt haben: Sie waren zu Hause und mussten mit ansehen, wie ihr Zuhause komplett von Wasser durchtränkt wurde und dann in sich zusammengefallen ist. Glücklicherweise erhielten sie Soforthilfe von ihrer lokalen Verwaltung. Der Umfang war jedoch sehr bescheiden und sie mussten das Wenige, das sie bekommen konnten, unter sich und beide wiederum mit ihren Familien teilen. Die Verwüstung, von der sie umgeben waren, und die Hoffnungslosigkeit, die sie empfanden, brachten Lucilda und ihren Mann zum Weinen.

Mit der Unterstützung von Freiwilligen des MSWDO, des MDRRMO und der Polizei (PNP) war unser Partner HOPE bis Mitte Januar 2022 in der Lage, 1.500 Lebensmittelpakete und 1.500 Hygienekits zu beschaffen, umzupacken und zu verteilen. Auch die Familien von Lucilda und Lucilla erhielten die Hilfsgüter, mit denen einige der unmittelbarsten Bedürfnisse gedeckt werden konnten. Die Hygienekits enthielten auch Artikel wie Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken, um die Verbreitung von COVID-19 in den Evakuierungszentren und den Gemeinden zu reduzieren. 

VERBESSERTER SCHUTZ DURCH HILFE BEI DER REPARATUR DER HÄUSER UND EINKOMMENSSCHAFFUNG DURCH KLEINE BAUAUFTRÄGE

Während des Taifuns suchten die Bewohner*innen vorübergehend Schutz in lokalen Evakuierungszentren. Unmittelbar danach beschlossen viele Familien, nach Hause zurückzukehren und aus den Trümmern, die der Taifun von ihren Häusern übriggelassen hatte, Behelfsbehausungen zu errichten. Einige entschieden sich, noch in den Zentren zu bleiben - vor allem Menschen, die keine Mittel hatten, ihre Häuser aus eigener Kraft wiederaufzubauen oder zu reparieren. Der Verlust von Heim und Lebensgrundlagen wurde zu einer kollektiven Erfahrung, die die Menschen nicht ohne Unterstützung bewältigen können.

Modesta Mantila ist 63 Jahre alt und lebt mit ihrer Tochter Jiselle und ihrer Enkelin Maria Catelyn in Barangay Mac.Jiselle benötigt Modestas Hilfe, um sich fortzubewegen und grundlegende Aufgaben zu erledigen, nachdem sie bei der Geburt ihrer Tochter vor 8 Jahren eine Eklamsie erlitten hatte. Modesta arbeitet in der Landwirtschaft, um ihre Familie zu versorgen. Ihre Angst wuchs, als sie sahen, wie das Wasser in ihr Haus eindrang und schnell anstieg, und sie die Wucht des Windes spürten, der gegen die Wände und das Dach blies. Während des Taifuns wurden sie schnell evakuiert, bevor sich die Situation verschlimmerte. Als der Regen nachließ, kehrten sie gleich nach Hause zurück. Modesta kann sich noch lebhaft an das Gefühl der Erschöpfung und Mutlosigkeit erinnern, als sie sah, dass von ihrem einstigen Zuhause fast nichts mehr zu retten war. Aber sie ist dankbar, dass ihre Familie unversehrt ist. Abgesehen von den öffentlichen Evakuierungszentren wurde den betroffenen Familien kaum Unterstützung zur Verbesserung ihrer Unterbringungssituation zuteil.

In einer zweiten Phase hat dieses Projekt deshalb die dringend benötigten Unterkünfte repariert, um den Familien, die so viel verloren haben, einen grundlegenden Schutz zu bieten. Damit hat sich ihre Sicherheit verbessert und ihre Würde wurde gestärkt. Sie konnten die überfüllten Evakuierungszentren oder Behelfsunterkünfte zu verlassen. HOPE worldwide hat sich dabei auf den Barangay Mac konzentriert, der die meisten beschädigten Häuser zu verzeichnet hatte.Für die Reparaturarbeiten wurden qualifizierte Zimmerleute und Bauarbeiter aus der Region angeheuert. Damit wurde deren Familien zu einem Einkommen verholfen, das zur allmählichen Stabilisierung ihrer Lebensgrundlagen nach der Katastrophe beitragen konnte.

UNSER PARTNER VOR ORT: HOPE

HOPE worldwide Philippines ist eine nichtstaatliche und gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich seit 1993 um Kinder und Jugendliche in Not kümmert. Seit 2006 ist die Organisation in der Nothilfe aktiv, um auf die Folgen von Katastrophen zu reagieren und dabei besonders den Schutz und die Rehabilitation von Kindern und Familien sicherzustellen. Neben der Verteilung von Hilfsgütern und den Aktivitäten in diesem Projekt, führt HOPE mit Hilfe anderer Nichtregierungsorganisationen und Spender*innen noch weitere Maßnahmen wie die Installation von Wasserfiltern und die Bereitstellung warmer Mahlzeiten für Kinder in ebenfalls betroffenen Landesteilen durch.

Projektinfo

Projekt Nothilfe nach Taifun Rai in Visayas, Philippinen
Ort/Region Barangays San Jose, Zone III, Zone V, Concepcion II and Mac, Municipality of Sogod, Province Southern Leyte, Philippines
Partner HOPE worldwide Philippines
Zielgruppe Typhoon Rai survivors who are residents of the target localities (barangays)
Aktivitäten
  • distribution of relief goods (food packs and hygiene kits) to the typhoon-affected communities
  • Shelter repair assistance through cash for work in one barangay which bore the heaviest infrastructural damages
  • Collaboration with local government offices and mobilization of volunteers
Laufzeit Dezember 2021- Mai 2022
Budget 52.746 Euro
Förderer AWO International, Aktion Deutschland Hilft

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