Die Philippinen werden immer wieder von Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen (Taifunen) und Erdbeben erschüttert. Die Menschen sind daher im Hinblick auf extreme Wettereignisse einiges gewöhnt. Doch Heftigkeit und Häufigkeit dieser Ereignisse haben im Laufe der letzten Jahre deutlich zugenommen und bringen die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung wie auch die Nothilfekapazitäten der Regierung immer öfter an ihre Grenzen. Das sind die Auswirkungen des Klimawandels. Sehr viel deutlicher spürbar, vor allem für die Betroffenen, als der eher abstrakte Dezimalwert für die Erderwärmung, gemessen in Grad Celsius. Dass beides unmittelbar zusammenhängt, verstehen die Menschen in den Philippen sehr gut, nur können sie als arme Fischer und Farmer, die schwer für ihren täglichen Lebensunterhalt arbeiten, nicht sehr viel dagegen tun. Zudem wird ein heftiger Taifun inmitten der Corona-Pandemie leicht zu einer doppelten Katastrophe.
Massive Überflutungen und Erdrutsche
Taifun Rolly (international: Goni) und Taifun Ulysses (international: Vamco) waren die fünften und sechsten heftige Wirbelsturmstürme, die die Region Bicol an der Ostseite der nördlichen Insel Luzon in der Taifun Saison 2020 getroffen haben. Orkanartige Winde und sintflutartige Regenfälle innerhalb weniger Stunden brachten so viel Wasser, dass es zu massiven Überflutungen, Erdrutschen und schweren Schäden an Häusern und Infrastruktur kam. Es war schon gegen Ende der alljährlichen Taifun Saison, im November. Die Menschen hatten gerade begonnen, sich von den Auswirkungen des so klassifizierten „Super Taifuns“ Rolly zu erholen, als Ulysses über sie hereinbrach und buchstäblich zerstörte, was noch übrig geblieben war.
Die Stürme haben die Dörfer und Gemeinden inmitten der Corona-Pandemie heimgesucht. Neben der Zerstörung ihres Zuhauses, dem Verlust ihrer Ernten und Fischerboote, müssen viele von ihnen nun fürchten, sich in den Notunterkünften mit dem Virus zu infizieren. Sich an Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen zu halten, ist für die Menschen in dieser Situation besonders schwer.
AWO International leistet Nothilfe
Für 6.000 der besonders schwer betroffenen Personen in vier Gemeinden der Provinz Albay leisten wir mit unserem Partner CONCERN Nothilfe.CONCERN (Centre for Emergency Aid, Rehabilitation and Development) Inc. ist eine philippinische Nichtregierungsorganisation, die seit Jahren in humanitärer Nothilfe, in Katastrophenvorsorge und auch im Rahmen von Entwicklungsprojekten aktiv ist. Mit ihren Projekten setzt sich die NRO gegen Armut und soziale Ausgrenzung ein.
Die Zielgruppe des gemeinsamen Nothilfe-Projektes sind die am stärksten von den beiden Taifunen Betroffenen, die armen Landwirte und Fischer*innen, sowie insbesondere Frauen, die durch die Zerstörung ihre Einkommensquellen verloren haben. Im Rahmen des Projekts werden Nahrungsmittel, Hygienesets und Planen zur Verfügung gestellt, um die unmittelbare Gefährdung und das Krankheitsrisiko zu mindern und durch die Wiederherstellung der Menschenwürde ein normales Leben zu ermöglichen. Die Identifizierung der begünstigten Personen erfolgt anhand von abgestimmten Auswahlkriterien und in Zusammenarbeit mit den lokalen Verwaltungen. Die Betroffenen und ihre Gemeinden sind in den Prozess eingebunden. Sie finden sich in Gremien zusammen, die die Auswahl der Begünstigten und die ordnungsgemäße Verteilung organisieren und begleiten. Diese Gremien werden entsprechend angeleitet und unterstützt. Aus ihnen gehen nach der Umsetzung der unmittelbaren Nothilfe die Gemeinde basierten Katastrophenvorsorge Komitees hervor, die weitere Schulungen erhalten.
Die materielle Hilfe und die Befähigung im Rahmen der Komitees wird es den Menschen ermöglichen, die Katastrophe zu Überwinden und sich dem Wiederaufbau zuzuwenden. Als wichtiger Aspekt wird die Minderung des Infektionsrisikos mit dem Corona-Virus über direkte Aufklärung und die Bereitstellung von Informationsmaterial sowie einfacher Schutzausstattung berücksichtigt.
Projektinfo
Projekt | Nothilfe nach Taifun Goni in Malilipot, Albay |
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Ort/Region | Malilipot, Albay Provinz, Region Bicol, Luzon, Philippinen |
Partner | CONCERN |
Zielgruppe | 6.000 Personen |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 01.12.2020 - 30.04.2021 |
Budget | 40.000 EUR |
Förderer | AWO International, Aktion Deutschland Hilft |