Am 3. Mai 2019 wurde der indische Bundesstaat Odisha schwer vom Zyklon Fani getroffen. Windgeschwindigkeiten von fast 200 Kilometer die Stunde und extreme Regenfälle hinterließen eine Spur der Verwüstung: Die Infrastruktur wurde zerstört, Strom- und Telefonleitungen gekappt und Frischwasserreservoirs geflutet. Unzählige Felder wurden überflutet und die Lebensgrundlagen vieler Bäuerinnen und Bauern wurden vollständig zerstört. Zyklon Fani zählt zu den stärksten Zyklonen, die jemals im Golf von Bengalen dokumentiert wurden. Über eine Million Menschen wurden durch das indische Militär in Sicherheit gebracht. Dank der Evakuierungsmaßnahmen blieb die Zahl der Todesfälle relativ gering. Die Sachschäden jedoch sind enorm.
Auch unsere Projekte, die wir mit Madhyam in Odhisha durchführen, wurden durch Zyklon Fani zerstört. Den Distrikt Khordha nahe der Küste traf es besonders schwer. Nahezu alle Felder wurden überschwemmt, die Ernten vernichtet und die Saatgutbänke zerstört. „Die Menschen haben fast alles verloren. Durch die Überschwemmungen besteht die Gefahr, dass sich Krankheiten rasant verbreiten. Es fehlt an frischem Trinkwasser und dazu kommen die hohen Temperaturen“, berichtet unsere Projektkoordinatorin Asha Rani.
Aufklären und nachhaltig schützen
Um den Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen, wurden 20.000 Euro aus dem Nothilfefonds zur Verfügung gestellt. Unser Team aus dem Regionalbüro Südasien hat umgehend in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Madhyam ein Nothilfe-Projekt für 1250 Haushalte in sechs Gemeinden des Landkreises Balipatan im Distrikt Khordha begonnen. Moskitonetze, Hygieneartikel und Küchen- bzw. Kochutensilien wurden an die Betroffenen verteilt. Insbesondere Frauen und Menschen mit Behinderung sollen von den Hilfsmaßnahmen profitieren.
„Die Menschen sind sehr dankbar über die schnelle Hilfe und trotz der großen Not verlief die Verteilung der Materialien reibungslos und geordnet. Die bereit gestellten Hilfsgüter sind von hoher Qualität und entsprechen allen international gültigen Standards“, berichtet Rani weiter. Die Folgen des Zyklons werden die Menschen noch über Jahre begleiten: Die Reparatur der zerstörten Infrastruktur wird mehrere Millionen kosten und die sozio-ökonomische Entwicklung des Bundesstaats über Jahre hemmen. Bereits jetzt zählt Odisha im landesweiten Vergleich zu den am wenigsten entwickelten Bundesstaaten mit niedrigen Sozialindikatoren.
AWO International ist bis Ende 2021 mit einem Projekt unsterstützt durch die Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ in Odisha aktiv. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Madhyam Foundation stärken wir die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung in den ländlichen Gebieten Odishas.
Projektinfo
Projekt | Verteilung von Hilfsgütern nach dem Zyklon Fani |
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Ort/Region | Distrikt Khordha, sechs Gemeinden des Landkreises Balipatan |
Partner | Madhyam Foundation |
Zielgruppe | 1250 Haushalte |
Aktivitäten |
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Laufzeit | 2019 |
Budget | 20.000 Euro |
Förderer | Eigenmittel |