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SüdasienIndien

Starke Mädchen - starke Gemeinschaft

Gemeinsam gegen Menschenhandel in Indien

Im indischen Bundesstaat Westbengalen, setzt sich AWO International gemeinsam mit der Partnerorganisation Kolkata Sanved für den Schutz von Frauen und Mädchen vor Menschenhandel ein. Durch Tanz- und Bewegungstherapie sowie gezielte Aufklärungsmaßnahmen hilft das Projekt Betroffenen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, und stärkt gefährdete Mädchen und Frauen in ihrer Selbstbestimmung.

Auf dem Bild ist eine Gruppe von Frauen und Mädchen zu sehen, die selbst gemalte Bilder in Kamera halten.
In Wohlfühlclubs können Mädchen und junge Frauen Selbstbewusstsein aufbauen und sich zu Themen wie Menstruation und ihren Rechten austauschen.

Schutz vor Menschenhandel 

Der Distrikt South 24 Parganas in Westbengalen gehört zu den am stärksten von Menschenhandel betroffenen Regionen Indiens. Armut, Arbeitslosigkeit und Naturkatastrophen wie schwere Wirbelstürme während der Regenzeit verschärfen die Situation. Durch die zunehmende Versalzung der Böden schrumpfen die landwirtschaftlichen Erträge, was die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Besonders betroffen sind abgelegene Gemeinden, in denen viele Menschen in prekären Verhältnissen leben und dadurch anfälliger für Menschenhandel sind. 

 

Präventionsprogramme für Jugendliche 

Gemeinsam mit unserer indischen Partnerorganisation Kolkata Sanved setzen wir uns dafür ein, gefährdete Jugendliche zu stärken und sie vor den Gefahren des Menschenhandels zu schützen. Ursprünglich nutzte Kolkata Sanved Tanz- und Bewegungstherapie zur Rehabilitation von Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt. Heute bietet die Organisation zusätzlich Präventionsprogramme für gefährdete Jugendliche an, um deren Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. 

Wir wollen Tabus und Stigmatisierung hinsichtlich Menstruation brechen und es jungen Frauen und Mädchen ermöglichen, selbstbewusst mit ihrer Periode umzugehen. Dazu gehört auch die Sensibilisierung für umweltfreundliche Menstruationsprodukte und deren entsprechende Entsorgung. Passend dazu wollen wir  Schulungen hinsichtlich reproduktiver Gesundheit und Rechten für heranwachsende Mädchen anbieten. Es ermutigt uns zu sehen, wenn die Mädchen und Frauen aus den durch die Projektmaßnahmen ein neues Selbstbewusstsein schöpfen

Sobha P., Projektmanagerin von Kolkata Sanved

Lokale Freiwillige als Multiplikator*innen 

Im Jahr 2024 wurden 16 Freiwillige ausgebildet, die in ihren Gemeinden eigenständig Tanz- und Bewegungstherapie für heranwachsende Mädchen und andere Gemeindemitglieder anbieten. Sie führen zudem Beratungen und Aufklärungssitzungen für gefährdete Jugendliche durch, die ihr Wissen wiederum an ihre Gemeinschaft weitergeben. 

 

Zusammenarbeit mit Initiativen vor Ort 

Zusätzlich vernetzt das Projekt Jugendliche mit Initiativen vor Ort und Regierungsmitgliedern, um gemeinsam Präventivmaßnahmen gegen Menschenhandel und geschlechtsspezifische Gewalt zu entwickeln. Durch diesen Austausch entsteht ein nachhaltiger Schutzmechanismus für betroffene Gemeinden. 

Projektinfo

Ort/Region South 24 Parganas Distrikt des indischen Bundesstaates Westbengalen
Partner Kolkata Sanved (KS)
Aktivitäten
  • Wohlfühlclubs für Mädchen und Frauen: Wir unterstützen den Aufbau und die Stärkung von Wohlfühlclubs, in denen sich heranwachsende Mädchen und Frauen sicher fühlen, austauschen und stärken können. 
  • Fortbildungen für Sozialarbeiter*innen: Mitarbeitende aus sozialen Einrichtungen erhalten Schulungen, um Betroffene und gefährdete Personen besser unterstützen zu können. 
  • Ausbildung in Tanz- & Bewegungstherapie: Jugendliche und Gemeindemitglieder lernen, wie sie durch Tanz und Bewegung ihr Selbstbewusstsein stärken und traumatische Erlebnisse verarbeiten können. 
  • Aufklärungsmaterial zu Menschenhandel: Wir entwickeln leicht verständliche Broschüren, Plakate und Videos, um Gemeinden über die Gefahren des Menschenhandels und Schutzmaßnahmen zu informieren. 
  • Austausch mit Behörden und Politik: Wir setzen uns bei staatlichen Stellen dafür ein, dass der Schutz vor Menschenhandel verbessert und Betroffene besser unterstützt werden. 
Laufzeit 01.01.2023 bis 31.12.2025
Budget 125.000 Euro
Förderer Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

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