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AfrikaUganda

Verbesserung der Lebensgrundlagen von Geflüchteten und Aufnahmegemeinden in Uganda

Uganda gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und ist selbst unter bisherigen Bedingungen für seine schlechte Gesundheitsversorgung bekannt. Mit der weltweiten Ausbreitung des COVID-19-Virus steht dieses System vor einer riesigen Herausforderung. Mit unserer Partnerorganisation COVOID fördern wir mit Aufklärungskampagnen und der Verteilung von Hygienepaketen die Bekämpfung des Virus.

AWO Uganda Mitarbeitern zusammen mit RICE Mitarbeitern
Beim Monitoring Besuch Ende 2022 machen sich unsere AWO International Kolleginnen aus Uganda ein Bild von der Projektarbeit vor Ort.

In Uganda leben rund 1,5 Millionen Geflüchtete - vor allem aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. Unser Projekt mit dem lokalen Partner RICE wird in den Flüchtlingscamps Palorinya und Lobule in der West-Nil Region durchgeführt, in der insgesamt rund 135.000 Geflüchtete leben. Ernährungsunsicherheit und Unterernährung sind für die Familien in dieser Region eine ständige Herausforderung. Die Landwirtschaft wirft nur wenig ab, der Zugang zu Anbaufläche ist kaum möglich, es mangelt an Wissen über Ernährung und das Einkommen ist sehr gering.  Darüber hinaus führen gängige Landwirtschaftspraktiken zur Zerstörung natürlicher Ressourcen und zu Konflikten zwischen Geflüchteten und Einheimischen. Die meisten Geflüchteten und Einheimischen leben in extremer Armut. Während die landwirtschaftliche Nutzung aufgrund der trockenen Böden schwierig ist, gibt es insbesondere für Geflüchtete außerhalb der Landwirtschaft nur wenige Arbeitsplätze. Im Rahmen des Projekts unterstützt RICE West Nile sowohl Geflüchtete als auch Einheimische dabei, Ernährungs- und Einkommenssicherheit zu erreichen.

Ernährungssicherheit und Klima Resilienz

Die Mitarbeiter*innen von RICE schulen Geflüchtete und Einheimische in nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken, gesunder und ausgewogener Ernährung und der Anlage von Gemüsegärten. Die Aufklärungsarbeit ermöglicht den Gemeindemitgliedern, Fälle von Mangelernährung besser zu erkennen und zu bewältigen. Mit Kochvorführungen zeigen die Mitarbeiter*innen unserer Parteiorganisation den Menschen vor Ort verschiedene gesunde Ernährungspraktiken. Zudem unterstützt RICE die Gemeindemitglieder bei der Anlage eigener Küchengärten zur Deckung des täglichen Bedarfs an Lebensmitteln.

Durch die Verwendung lokal verfügbarer Materialien sind die Haushalte in der Lage, energiesparende Herde herzustellen und Briketts zum Kochen zu produzieren. Dies hilft ihnen, den ständig steigenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig ihr Einkommen zu steigern. Durch kommunale Radiosendungen und Kampagnen zur Wiederaufforstung werden die Gemeinden für die Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert und erfahren, wie sie Zugang zu erneuerbaren Energien erhalten und diese nutzen können.

Empowerment von Jugendlichen und Frauen

Frauen und Mädchen sind oft benachteiligt in Bezug auf die Kontrolle über und den Besitz von Ressourcen wie Land oder Finanzen. Im Rahmen unseres Projekts setzt sich RICE daher insbesondere auch für Frauen ein, thematisiert Geschlechtergerechtigkeit und unterstützt das wirtschaftliche Engagement von Frauen.

Eine weitere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, die nicht zur Schule gehen. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, verschiedene berufliche Fähigkeiten zu erlernen, die Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten schaffen.

Jugendliche und Frauen werden auch für ihre Rechte sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit sensibilisiert, damit sie sich bei Problemen an unsere Partner vor Ort wenden können.

Förderung des friedlichen Zusammenlebens

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, das friedliche Zusammenleben zwischen Geflüchteten und der lokalen Gemeinschaft zu fördern. Hierbei unterstützen wir gemeinsam mit RICE die Selbstorganisation der Gemeindemitglieder in bäuerliche Kooperativen und Vereinen. Ein Beispiel dafür sind dörfliche Spar- und Darlehensvereinigungen, in denen die Mitglieder Spar- und Kreditschulungen erhalten und darauf aufbauend eine Sparkultur etablieren können. Gemeinsam entwickeln sie Wertschöpfungsketten für verschiedene Nutzpflanzen von der Produktion bis zur Weiterverarbeitung und Vermarktung, was das Einkommen dieser Haushalte entsprechend erhöht. 

Gemeinsam mit unserem Partner RICE fördern wir darüber hinaus die Interessenvertretung durch strategische Partnerschaften und schulen lokale Führungskräfte in der Entwicklung von Gesetzen und Beschlüssen, die den Lebensunterhalt der Gemeinschaft, die Einkommenssicherheit, eine bessere Ernährung und die Klima Resilienz in ihren jeweiligen Gemeinden fördern.

Unser Projekt leistet einen Beitrag, um beispielsweise diese nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Für weitere Informationen zur globalen Nachhaltigkeitsagenda besuchen Sie bitte unsere Seite "Nachhaltige Entwicklung".

Projektinfo

Projekt Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Verbesserung der Lebensgrundlagen
Ort/Region Lobule und Palorinya-Flüchtlingscamps, Koboko und Obongi Bezirke.
Partner Ländliche Initiative zur Stärkung der Gemeinden im West-Nil-Gebiet (RICE West Nile)
Zielgruppe Flüchtlinge und ihre Aufnahmegemeinschaften, insgesamt 9760 Begünstigte.
Aktivitäten
  • Einrichtung von Sparvereinen und Kompetenznetzwerken für Jugendliche
  • Schulungen zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken und zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
  • Schulungen über Ernährungspraktiken und Management von Unterernährung
  • Einrichtung von Demonstrations- und Nutzgärten
  • Durchführung von Kochvorführungen
  • Ausstrahlung kommunaler Radiosendungen über friedliches Zusammenleben und Integration sowie Informationen über den Klimawandel und die Vorteile erneuerbarer Energien
  • Schulungen zu verbesserten Kochherden und zur Herstellung von Briketts
  • Einrichtung von kommunalen Baumschulen
  • Schulungen in beruflichen Fertigkeiten
  • Durchführung von Sensibilisierungsmaßnahmen zu Geschlechtergerechtigkeit sowie sexueller und reproduktiver Gesundheit.
  • Schulungen über die Entwicklung von Wertschöpfungsketten
  • Schulungen in Spar- und Kreditmethoden
Laufzeit January 2023 – Dezember 2025
Budget 200.000 EUR
Förderer BMZ SSF

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