Jedes Jahr verlassen Hunderttausende Menschen ihr Heimatland, um als Arbeitsmigrant*innen ihr Überleben und das ihrer Familien zu sichern. Armut, Perspektivlosigkeit und Gewalt sind die Hauptgründe dafür, dass Menschen sich auf den Weg machen. Für viele wird aus der Hoffnung auf ein besseres Leben ein Albtraum: Sie verschulden sich, um die Vermittlungsgebühren zahlen zu können und sind auf dem Weg zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Im Zielland angekommen bekommen sie zu niedrigen oder gar keinen Lohn. Sie werden ausgebeutet oder sogar verkauft. Insbesondere Frauen sind von sexueller Gewalt bedroht. Die Grenze zwischen Migration und Menschenhandel verläuft oft fließend. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen setzen wir uns für eine sichere Migration ein und gehen gegen Menschenhandel sowie ausbeuterische und menschenunwürdige Lebens- und Arbeitsverhältnisse vor.
SAUTINIS TRAUM VON EINEM BESSEREN LEBEN

Sautini Sardar stammt aus einer armen Familie aus Dulari im Osten Nepals. Als Alleinerziehende hat sie es in Nepal besonders schwer. Als ihr Sohn anderthalb Jahre alt ist, entschließt sie sich, im Ausland zu arbeiten, damit sie später seine Schulausbildung bezahlen kann. Sie nimmt einen teuren Kredit bei einem privaten Geldverleiher auf und bezahlt einen Schlepper, der sie in die indische Stadt Delhi bringt. Dort bleibt sie nicht lange: Die Schlepper setzen sie in ein Flugzeug nach Kuwait, wo sie unter ausbeuterischen Bedingungen als Haushaltshilfe schuften muss. Ihr Arbeitgeber bezahlt sie nicht, sie darf das Land nicht verlassen. Aus ihrem Traum von einem besseren Leben wird ein Albtraum.
Mithilfe unserer Partnerorganisation Pourakhi konnte Sautini Sardar nach vielen Jahren der Zwangsarbeit gerettet werden und ihren Sohn wiedersehen, der mittlerweile sieben Jahre alt war. Sie arbeitet heute in einer Fabrik. Sie leidet unter gesundheitlichen Problemen. Mit Unterstützung von Pourakhi kann sie ihre Behandlung bezahlen und auch die Schulausbildung ihres Sohnes finanzieren, damit er den Kreislauf der Armut durchbrechen und eines Tages für sich und seine Mutter sorgen kann.
„LA SAGRADA FAMILIA“ – EINE SICHERE UNTERKUNFT FÜR MIGRANT*INNEN

Das Pfeifen des Güterzuges „La Bestía“, mit dem sich viele Migrant*innen auf den gefährlichen Weg von der Südgrenze Mexikos in die USA machen, ist in der Migrationsherberge „La Sagrada Familia“ (auf Deutsch: die heilige Familie) im Gemeindebezirk Apizaco zu hören. Die Schienen führen unmittelbar an der Herberge vorbei. Hier finden Migrant*innen Schutz und eine sichere Unterkunft.
Die Herberge wurde 2010 eröffnet und ist seitdem durchgehend geöffnet: 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Mehr als 30.000 Migrant*innen wurden seitdem mit einem Schlafplatz in einer sicheren Unterkunft, warmen Mahlzeiten sowie mit einer medizinischen (physisch und psychologisch) Betreuung während ihres 48-stündigen Aufenthaltes versorgt. Zudem können sie hier kostenlose Telefonanrufe tätigen, um ihren Angehörigen in der Heimat ein Lebenszeichen zu geben, und erhalten in Aufklärungskursen Informationen über sicherere Migrationsrouten und ihre Rechte als Migrant*innen. Mit der Unterstützung von AWO International werden Baumaßnahmen umgesetzt, um die Herberge sicherer zu gestalten. In diesem Zusammenhang werden die beiden Schlafräume sowie die Küche der Unterkunft kernsaniert und erweitert. Bei dem Vorhaben wird auf eine erdbebensichere Bauweise geachtet, da Mexiko regelmäßig von schweren Erdbeben heimgesucht wird – zuletzt im September 2017.
SO HILFT IHRE SPENDE:
- Unbürokratische Hilfe und Rettungsaktionen für Opfer von Migration und Menschenhandel
- Unmittelbare Hilfe: medizinische Behandlung und Unterbringung in Schutzhäusern oder Migrationsherbergen
- Soziale und wirtschaftliche Reintegration von Migrant*innen, Opfern vom Menschenhandel und ihren Familien
- Präventionsarbeit und Betreuungsangebote
- Unterstützung von Informationszentren für Migration und Aufklärungsarbeit zu „sicherer Migration“
- Einkommen schaffende Maßnahmen für potenzielle Arbeitsmigrant*innen
- Aufbau und Stärkung von Selbsthilfegruppen
- Ausbildung von Beraterinnen und Beratern, Jugendlichen und lokalen staatlichen Akteuren*innen im Kontext sicherer Migration
Fragen? Kontaktieren Sie uns!
Clara Faust
Tel. 030 / 25292-364
Email: clara.faustprotect me ?!awointernationalprotect me ?!.de