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SüdostasienPhilippinen

Arbeitsmigrantinnen vor Ausbeutung und Missbrauch schützen

Täglich verabschieden sich Frauen der Insel Mindanao von ihren Familien und migrieren zum Arbeiten ins Ausland. Für viele endet dieser Schritt in Ausbeutung und Missbrauch. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation MMCEAI tragen wir dazu bei, Migration sicherer zu gestalten.

Teilnehmende eines Stakeholderdialogs diskutieren Strategien für sichere Arbeitsmigration. MMCEAI brachte 52 Vertreter*innen lokaler Regierungsstellen und Gemeindeorganisationen zusammen. (Foto: AWO International)
Teilnehmende eines Stakeholderdialogs diskutieren Strategien für sichere Arbeitsmigration. MMCEAI brachte 52 Vertreter*innen lokaler Regierungsstellen und Gemeindeorganisationen zusammen. (Foto: AWO International)

Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen.  Sie galt dank ihrer Fülle an natürlichen Ressourcen und der Artenvielfalt ursprünglich als „Land der Versprechen“. Die aktuelle Situation aber ist die Insel geprägt Armut und zahlreichen Konflikten. Dieser Zustand hemmt die regionale Entwicklung und verschärft die Migrationsproblematik.

Laut  philippinischer Behörden arbeiteten 2017 über 360.000 registrierte Migrant*innen aus Mindanao im Ausland - darunter etwa 256.000 Frauen. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer undokumentierter Migrant*innen. Viele Menschen verlassen ihre Heimat, um ihre Lebensbedingungen und ihr Einkommen zu verbessern. Dabei nehmen sie viele Risiken in Kauf,  die Fälle von Betrug und Menschenhandel häufen sich. Besonders migrierende Frauen im informellen Sektor, wie zum Beispiel Hausangestellte, werden Opfer von Ausbeutung und Missbrauch.

Migrantinnen eine Stimme geben

Das 2007 gegründete Mindanao Migrants Center for Empowering Actions Inc. (MMCEAI) ist eine Serviceorganisation für Migrant*innen aus Mindanao - aktive und zurückkehrende philippinische Arbeitnehmer*innen und ihre unmittelbaren Familien und Bekannten.

Zusammen mit AWO International zielt das Projekt mit MMCEAI darauf ab, die Gefährdung von Wanderarbeitnehmer*innen und ihren Familien vor Ausbeutung und Missbrauch zu schützen. Hierbei liegt der Fokus auf der gezielten Aufklärung der Betroffenen, vor allem im Bezug auf ihre persönlichen Rechtsgrundlagen. Es werden drei Kernstrategien verfolgt: Aufbau und Entwicklung der eigenen  Fähigkeiten und Wissen, Partnerschaft und Vernetzung der Betroffenen und Interessensgruppen sowie Advocacy & Campaign Action.

Das Projekt setzt sich dafür ein, dass Migrante*innen und ihre Familien  sich aktiv am Kampf gegen Ausbeutung und Missbrauch engagieren. Die wichtigsten Interessengruppen werden ebenfalls durch Konsultation und Dialoge einbezogen. Gemeinsam wurde ein Aktionsrahmen zur Förderung von Migration und Entwicklung entworfen. Neben Migrant*innen - aktive, zurückgekehrte sowie angehende Wanderarbeiter*innen - werden die Kinder der philippinischen Wanderarbeiter*innen und zurückgelassene Familien in dem Projekt involviert. Auch die Medien, die Kirchen, verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen sowie die nationalen Regierungsbehörden und lokale Regierungseinheiten werden im Diskurs bezüglich Migration, Umwelt und Frieden einbezogen. So wird eine vielfältige und weitläufige Kommunikation gefördert. 

Projektinfo

Projekt Arbeitsmigrant*innen aus Mindanao vor Ausbeutung und Missbrauch schützen
Ort/Region Metro Davao, CARAGA, Northern Mindanao, Western Mindanao, ARMM und SOCCSKSARGEN
Partner Mindanao Migrants Center for Empowering Actions Inc. (MMCEAI)
Zielgruppe Migrantenverbände der Gemeinschaft; zurückgelassene Familien (Haushalte mit Migranten im Ausland); zurückgekehrte Migranten; Kinder von Migranten; verschiedene Arten von Organisationen (Organisationen der Zivilgesellschaft, Medien, Kirchenleute, Pädagogen
Aktivitäten
  • Verringerung der Risiken von Missbrauch und Ausbeutung von (weiblichen) Wanderarbeitnehmer*innen durch Förderung einer sicheren Migration durch soziale Strukturen in Mindanao
  • Öffentliche und gemeindeorientierte Aufklärung zu Arbeitsmigration und Rechten
  • Stärkung von Gemeindeorganisationen von Migrant*innen und Selbsthilfegruppen Implementierung von Richtlinien für den Schutz weiblicher Migrantinnen
  • Steigerung der Akzeptanz von MMCEAI als Akteur bei der Förderung einer sicheren Migration 
Laufzeit 2021-2023
Budget 73.333 Euro p.a.
Förderer BMZ

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