Im Mittelpunkt des Jugendaustausches standen dabei die Erfahrungen der Jugendlichen: Wie ist die Situation in ihren Ländern? Wie haben sie den Ausbildungsprozess im Rahmen des Projekts erlebt? Wie setzen sie sich für ihre Rechte ein? Während zahlreicher Aktivitäten haben sich die Jugendlichen über ihre Erfahrungen, Erfolge, aber auch Herausforderungen, ausgetauscht, um mit neuen Ideen und Inspirationen im Gepäck in ihre Heimatgemeinden zurückzukehren. Dabei nahmen sie nicht nur als Teilnehmer*innen an der Veranstaltung teil, sondern übernahmen auch aktiv die Moderation der einzelnen Programmpunkte.
Teil des Jugendaustausches war auch ein sozialpolitisches Forum, zu dem Referent*innen aus der Zivilgesellschaft und Politik eingeladen waren, um ihr Wissen im Bereich der Migration, Menschenrechte und Jugendgewaltprävention zu vermitteln und in einen Dialog mit den Jugendlichen zu treten. Am Tisch nahmen auch zwei jugendliche Vertreter*innen Platz, um die Perspektive der Jugendlichen in Mittelamerika und Mexiko zu repräsentieren. „Die Migration an sich ist kein negatives Phänomen“, erklärte Leni, eine Teilnehmerin unserer Partnerorganisation IMUMI aus Mexiko. „Aber unsere Regierungen und die Gewaltstrukturen in unseren Ländern zwingen uns zur Migration. Dabei sollten wir das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob wir migrieren wollen oder nicht.“ Ihre Eltern sind in die USA migriert, als sie noch ein Kind war. Dort ist sie als undokumentierte Migrantin aufgewachsen. Eines Tages wurde sie von den Behörden gefasst und als Jugendliche ohne ihre Familie nach Mexiko abgeschoben – in ein Land, das sie kaum kannte.
Auch die Abende standen ganz im Sinne des Austausches: Mit traditionellen Tänzen, Theaterstücken und typischem Essen brachten sich die Jugendlichen ihre Traditionen und Kulturen näher und schlossen internationale Freundschaften.