Herr Dirk Steffes-enn, Entwicklungsberater der Deutschen Botschaft in Nepal, erklärte, dass Migration ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung in Nepal sei, jedoch auch die Schattenseiten berücksichtigt werden müssen. „Migration und Menschenhandel sind für die Bundesregierung wichtige Themen, deswegen unterstützen wir verschiedene Initiativen in Nepal wie zum Beispiel die Reintegration von hochqualifizierten Nepalesen und Nepalesinnen, die in Deutschland ausgebildet wurden. Auch Projekte von AWO International, die sich des Themas sichere Migration und Menschenhandel annehmen, werden von uns unterstützt.“, so Steffes-enn.
“Die Grenze zwischen Migration und Menschenhandel ist oftmals fließend. Das Zentrum soll Menschen, die migrieren wollen, beraten und mit relevanten Informationen versorgen, damit sie sicher und selbstbestimmt ausreisen können“, erklärt Felix Neuhaus, Büroleiter von AWO International in Südasien, bei der Eröffnung. „Auch rückkehrende Migranten und insbesondere Migrantinnen haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Zentrum soll auch für diese Menschen eine Anlaufstelle sein“, so Neuhaus.
Nach offiziellen Angaben reisen jedes Jahr 450.000 Menschen in Nepal als Arbeitsmigrantinnen und –migranten aus. Die Dunkelziffer wird höher geschätzt, da viele illegal ausreisen und sich nicht registrieren lassen. Insbesondere für junge Frauen ist die Gefahr besonders hoch, denn sie dürfen nicht legal ausreisen, tun es aber trotzdem. „Wir werden nicht verhindern können, dass junge Frauen ausreisen. Wir müssen aber dafür sorgen, dass sie legal ausreisen und sich registrieren lassen“, so Manju Gurung von POURAKHI.
Insgesamt 15 Migrationsinformationszentren hat AWO International bisher in Südasien unterstützt. Mehr Informationen zu den Migrationsprojekten von AWO International finden sich hier.