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15. März 2022 Projektupdate

Nothilfe Ukraine

AWO International unterstützt Partner in der Ukraine, Rumänien und Polen

Wir sind überwältigt von der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine sowie die Menschen auf der Flucht. Gemeinsam mit Aktion Deutschland Hilft ruft AWO International zu Spenden für die Nothilfe auf. Durch die Spenden können unsere Partner vor Ort gezielt helfen.

Am 5. März ist Erich Fenninger, Geschäftsführer unseres Kooperationspartners Volkshilfe Österreich, in Czernowitz angekommen und konnte dringend benötigte Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Schlafsäcke und Medikamente an die ukrainische Partnerorganisation Narodna Dopomoha Ukraine (NDU) übergeben. Narodna Dopomoha ist mit 18 Hauptamtlichen und doppelt so vielen Ehrenamtlichen im Einsatz. Lebensmittel, Hygieneartikel, Medizin, Schlafsäcke und Isomatten wurden ausgeladen, sortiert und verteilt. Ein Teil der Hilfsgüter wird in den eigenen Nothilfe-Quartieren verteilt, der Rest wird in Kooperation mit der Stadtverwaltung über ukrainische Hilfsorganisationen im Land weiter transportiert - auch in die umkämpften Gebiete im Osten. Unser lokaler Partner NDU hat in Czernowitz außerdem einen „Welcome Point“ eingerichtet, wo Binnenvertriebene Wasser, warme Mahlzeiten und Dinge des täglichen Bedarfs erhalten. Von dort aus vermittelten die Mitarbeiter*innen und Freiwilligen von NDU bereits Notunterkünfte für über 500 Binnenflüchtlinge und führten psychosoziale Beratungsgespräche mit über 100 Menschen durch. Erich Fenninger, Geschäftsführer unseres Kooperationspartners Volkshilfe Österreich, machte sich in Czernowitz selbst ein Bild von der Lage und berichtet im Anschluss:

Hunderte Menschen haben spontan eine Kette gebildet und beim Entladen geholfen. Dieser Zusammenhalt und Einsatz der Zivilgesellschaft ist überwältigend. Man sieht, unsere Hilfe kommt direkt bei den Menschen an. Die nächsten Transporte mit Lebensmitteln und Medizinprodukten sind bereits in Planung und demnächst auf dem Weg

In Kooperation mit unserem Schweizer Netzwerkpartner Solidar Suisse und zwei rumänischen NGOs werden aktuell Nothilfe Projekte in den Bereichen Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten entwickelt. Die zwei lokalen Partnerorganisationen,  LOGS in Timisoara im Westen von Rumänien und Migrant Integration Center Brașov im Zentrum des Landes, arbeiten schon lange im Migrationsbereich. Aktuell unterstützen sie geflüchtete Ukrainer*innen mit Beratung, Verpflegung, Unterkünften und erster Hilfe. LOGS ist es innerhalb von wenigen Tagen gelungen zusammen mit den lokalen Behörden von Timisoara ein Willkommenszentrum für ankommende Ukrainer*innen zu organisieren. Da Rumänien zwar zu Europa jedoch nicht zum Schengenraum gehört, gilt Timisoara eher als Durchgangsstation der Geflüchteten, sodass sich an der Grenze zu Ungarn täglich kilometerlanger Staus bilden. Auch dort setzt LOGS an und fährt regelmäßig zum Grenzort Nădlac, um die wartenden Menschen mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Die zweite Partnerorganisation Migrant Integration Center Brașov befindet sich im Zentrum von Rumänien. Dort wurde in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und dem Sozialdienst ebenfalls innerhalb von wenigen Tagen ein Zentrum für ankommende Ukrainer*innen eröffnet. Tagsüber können sich Geflüchtete hier registrieren, aufwärmen, ausruhen, verpflegen und verarzten lassen oder über Nacht bleiben, wenn sie noch keine Unterkunft gefunden haben. Neben Unterbringungen sowie Informations- und Beratungsangeboten sollen Geflüchtete aus der Ukraine und rumänische Gastfamilien zukünftig außerdem durch Bargeld oder Gutscheine unterstützt werden, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.

UKRAINE-NOTHILFE DURCH AWO-GLIEDERUNGEN

In ganz Deutschland zeigen sich AWO-Gliederungen solidarisch mit den Betroffenen und organisieren Spendenaktionen, Nothilfe Projekte oder Unterkünfte für Geflüchtete. Neben den Projekten mit unseren Partnerorganisationen vor Ort, unterstützt AWO International verschiedene AWO Verbände bei Nothilfe Interventionen an der ukrainischen Grenze sowie bei Hilfstransporten in die Ukraine.

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt hat am 6. März bereits 3 LKWs mit Hilfsgütern wie Generatoren, Masken, Isomatten und medizinischem Material nach Lwiw (Ukraine) gebracht. Aktuell ist ein weiterer LKW mit verschiedenen medizinischen Materialien (z.B. Infusions-Sets, Chirurgische Geräte, Verbandscheren und Kompressen, Schutzkleidung und Sanitätsbedarf) unterwegs -  weitere Transporte sollen wöchentlich folgen. Die Materialien werden an der Grenze an ukrainische Hilfsorganisationen übergeben und über Krankenhäuser und lokale Verwaltungen verteilt. Ein Teil der Hilfslieferungen wurde in die umkämpften Gebiete weitertransportiert und ist bereits in einem Krankenhaus in Kiew angekommen. 

Der AWO Kreisverband Wunsiedel erreichte bereits Anfang März mit mehreren Transportern, die mit Nahrungsmittel- und Hygiene-Paketen geladen waren, die polnisch-ukrainische Grenze, wo diese an ukrainische Hilfsorganisationen übergeben wurden. Außerdem versorgt der AWO KV Wunsiedel die Großküche einer Geflüchteten-Unterkunft bei Medyka (Polen) mit Lebensmitteln. Bei den wöchentlichen Transporten an die polnisch-ukrainische Grenze werden auch Geflüchtete nach Bayern mitgenommen und in AWO-Einrichtungen untergebracht.

Gemeinsam mit dem AWO Bezirksverband Oberbayern unterstützt AWO International zudem die ukrainische NGO „Walnut House“ in Lwiw, die aktuell 150 Personen in Notunterkünften sozialpädagogisch betreut und mit Mahlzeiten versorgt. Außerdem kümmert sich „Walnut House“ um 85 Waisenkinder aus Donezk, in der Ostukraine, die in einem Internat in Lwiw untergebracht wurden. Darüber hinaus versorgt „Walnut House“ täglich ca. 1.000 Geflüchtete auf der Durchreise am Hbf von Lwiw mit Essen und Getränken. Der AWO Bezirksverband Oberbayern bereitet aktuell bedarfsgerechte Hilfstransporte vor, die an der polnisch-ukrainischen Grenze an die NGO übergeben und nach Lwiw weitertransportiert werden sollen.

Weitere AWO Verbände planen aktuell Nothilfe-Interventionen an der ukrainischen Grenze sowie Hilfsgütertransporte in die Ukraine (z.B. Nahrungsmittel- und Hygiene Pakete, Feldküche, etc.) und werden dabei von AWO International unterstützt. 

WIE KÖNNEN SIE DEN MENSCHEN IN DER UKRAINE HELFEN?

Uns erreichen viele Anfragen von Menschen, die in der aktuellen Situation helfen und Menschen aus der Ukraine unterstützen möchten. Vielen herzlichen Dank für die enorme Solidarität und Hilfsbereitschaft!  Sachspenden können wir bei AWO International aus logistischen Gründen leider nicht entgegennehmen. Aktuell helfen uns Spenden am meisten, da wir diese schnell und bedarfsgerecht einsetzen können.

Unser Spendenkonto:  AWO International
IBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00
Spenden-Stichwort: Nothilfe Ukraine 

Aktion Deutschland Hilft
Spendenkonto: IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
Spenden-Stichwort: Nothilfe Ukraine

Gerne können Sie auch direkt hier online spenden. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie sich für die betroffenen Menschen aus der Ukraine engagieren können. Hier haben wir ein paar Möglichkeiten aufgelistet:

Über unsere Facebook-Seite können Sie ganz unkompliziert eigene Spendenaktionen erstellen und Freund*innen zum Mitmachen aufrufen. Alternativ können Sie gemeinsam mit Ihrer AWO Gliederung, im Sportverein, einer Chorgruppe o.ä. eine Spendenaktion starten und die Spenden dann gebündelt an unser Spendenkonto überweisen. Oder werden Sie selbst kreativ und organisieren beispielsweise einen Garagenflohmarkt oder Kuchenverkauf und spenden die Erlöse. Teilen Sie auch gerne unseren Spendenaufruf über Ihre Social-Media-Kanäle.

Wir bitten um Verständnis, dass AWO International keine Sachspenden annehmen kann. Dennoch gibt es verschiedene AWO Verbände, die aktuell Sachspenden annehmen und entweder an Logistikzentren für die Ukraine übergeben oder direkt an die ukrainische Grenze bringen. Wenn Sie sich an Sachspenden-Aktionen beteiligen möchten, achten Sie bitte auf die konkreten Bedarfe. Hier ein paar Tipps: 

  • Spenden Sie nur Lebensmittel, die haltbar und verpackt sind und sich auch ohne Kochmöglichkeiten zubereiten und verzehren lassen z.B. verpacktes Brot, Protein- und Nuss Riegel, getrocknete Früchte z.B. „Studentenfutter“
  • Bei Kleidung, Schlafsäcken und Decken bitte nur gut erhaltene und gewaschene Spenden abgeben 
  • Benötigt werden ansonsten auch Hygieneartikel wie z.B. Seife, Desinfektionsmittel, FFP2-Masken, Zahnbürsten, Zahnpasta, Windeln, Menstruationsprodukte

Wenn Ihre Organisation selbst eine Sammelaktion und Hilfskonvois organisiert, packen Sie die Pakete im Voraus und achten Sie darauf, dass alle Pakete die gleichen Inhalte enthalten, da die Bereitstellung unterschiedlicher Güter als Ungerechtigkeit empfunden werden könnte.

Wenden Sie sich gerne direkt an Ihre lokale AWO Gliederung und fragen nach, wo Unterstützungsbedarf besteht. Hier entstehen täglich neue Gruppen. Wenn Sie einen freien Schlafplatz oder sonstige Hilfe anbieten möchten, können Sie sich mit Ihrem Angebot unkompliziert bei  Gastfreundschaft Ukraine oder Engagieren – ukraine.lnob.net registrieren.

Basteln Sie Plakate mit Friedensbotschaften und schließen Sie sich Friedensdemonstrationen in Ihrer Stadt an. Falls es bei Ihnen vor Ort noch keine Veranstaltungen gibt, organisieren Sie eine Mahnwache vor dem örtlichen Rathaus und informieren Sie die Presse. Machen Sie Bilder des Protests und teilen diese über Ihre sozialen Medien, um auch andere Menschen in Ihrem Umfeld zu mobilisieren.

Wichtig: Sie können nur helfen, wenn Sie auch auf sich selbst achtgeben. Achten Sie in dieser Zeit besonders auf Ihre psychischen und physischen Grenzen.

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