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24. Februar 2021 Pressemitteilung

Globale Impfgerechtigkeit

„Niemand ist sicher, solange wir nicht alle geschützt sind!“

Die Corona-Pandemie verstärkt soziale Ungleichheiten. Das zeigt sich vor allem in der globalen Impfstoffverteilung. Gemeinsam mit 218 internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen fordern wir eine gerechte Verteilung der Impfstoffe.

Seit Ausbruch der Pandemie setzt sich AWO International für den Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen ein und verteilt beispielsweise Hygieneprodukte wie Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel – wie hier in Honduras. (Foto: AWO International/OCDIH)
Seit Ausbruch der Pandemie setzt sich AWO International für den Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen ein und verteilt beispielsweise Hygieneprodukte wie Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel – wie hier in Honduras.

Seit Ausbruch der Pandemie fungiert Corona als soziales Brennglas: „Als Folge der Corona-Pandemie droht die Ungleichheit erstmals in fast allen Ländern der Welt gleichzeitig anzusteigen. Diese Krise verschärft die vorher schon dramatischen Unterschiede zwischen Arm und Reich, zwischen den Geschlechtern und zwischen  Weißen und Black, Indigenous and People of Color (BIPoC)“, schreibt OXFAM in der am 25. Januar 2021 veröffentlichten Studie „Das Ungleichheitsvirus“.

Die soziale Ungerechtigkeit erreicht ihren Höhepunkt in der globalen Impfstoffverteilung. „Die Welt steht am Rande eines katastrophalen moralischen Versagens - und der Preis für dieses Versagen wird in den ärmsten Ländern der Welt mit Leben und Existenzgrundlagen bezahlt werden“, mahnet Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Direktor der Weltgesundheitsorganisation, am 18. Januar 2021 alle Länder der Welt. Denn während einige Länder mit hohem Einkommen damit begonnen haben, ihre Bevölkerung zu impfen, werden viele Länder in Afrika südlich der Sahara bis 2022 nicht genügend Dosen zur Verfügung haben, um mehr als 20 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen.

Die aktuelle Ungleichheit wird eindrucksvoll auf der interaktiven Karte von Our World in Data dargestellt: Die folgenden sortierbaren Daten zeigen den Anteil der Personen, die eine COVID-19-Impfstoffdosis erhalten haben. Länder, zu denen keine Informationen vorliegen, werden nicht angezeigt.

Diese Ungerechtigkeit wird die Pandemie nur verlängern. Denn niemand ist sicher, solange nicht alle geschützt sind.

Die Corona Pandemie lässt sich nur durch gemeinsame Bemühungen eindämmen. Anstatt nationalen Egoismus braucht es internationale Solidarität

fordert Rudi Frick, Vorsitzender AWO International.

Im Rahmen der „Access to COVID-19 Tools (ACT)“-Kampagne der Weltgesundheitsorganisation sowie unter Leitung der globalen Impfstoff-Allianz Gavi ist ein Petitionspapier entstanden, indem wir gemeinsam mit 218 internationalen Organisationen der Zivilgesellschaft fordern, dass

  • weltweit ein gerechter Zugang zu Impfstoffen besteht,
  • das Angebot und die Verfügbarkeit von Impfstoffen erhöht wird und
  • die Bereitstellung für die Einführung des Impfstoffes in den Ländern sichergestellt ist.

"Rechtzeitiger Zugang zu wirksamen und vor allem bezahlbaren Impfstoffen sollte nicht vom Wohlstand einzelner Länder abhängen. Wir fordern, dass alle Länder in die Lage gebracht werden, ihre Bevölkerung zu schützen. Nur so können wir der Pandemie Einhalt gebieten“, bekräftigt Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin AWO International.

Regierungen dürfen keinen Impfstoff-Nationalismus betreiben, um begrenzte Impfstoffvorräte auf Kosten anderer Länder aufzukaufen. Das Petitionspapier mit den detaillierten Forderungen findet sich hier.

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