Guatemala ist laut Weltrisikobericht 2018 auf Rang 7 der gefährdetsten Länder für Naturkatastrophen. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Erdrutsche sowie Trockenheit gehören für Guatemaltek*innen fast schon zum Alltag. Viele Menschen leben an Orten, die eigentlich aufgrund ihrer Anfälligkeit für Naturkatastrophen nicht geeignet sind. Doch für einen Umzug sind die meisten zu arm. Trotz Aufklärungsarbeit durch den Staat, wissen viele Bewohner*innen in Risikoregionen nicht, wie im Notfall zu handeln ist. Besonders betroffen von solchen Unglücken sind Menschen mit körperlicher oder geistiger Einschränkung, die oftmals auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
AWO International startete 2015 ein Projekt, um inklusive*s Katastrophenvorsorge und -management zu erreichen. Ausgewählt wurde hierfür eine besonders anfällige Region in Guatemala: die Dörfer rund um den touristischen Atitlán-See, im Zentrum des Landes, liegen teilweise am Fuße eines Vulkans und sind nach langen Regenfällen immer wieder von schweren Erdrutschen betroffen. Die Nichtregierungsorganisation ACOPEDIS – Asociación Coordinadora de Organizaciones de y para Personas con Discapacidad de Sololá – ist eine Organisation von und für Menschen mit Behinderung, die 15 Basisorganisationen in mehreren Dörfern vernetzt. Dort werden Therapien und Werkstätten für behinderte Menschen angeboten. Das gemeinsame Ziel war es, vor allem das Stigma, mit dem sich Menschen mit Behinderung in Guatemala konfrontiert sehen, zu beseitigen und die Familien in ihrem Alltag zu unterstützen.